Am Samstag, 11. Mai 2024 war der Inklusionsrat der Stadt Nördlingen mit einem Stand auf dem Wochenmarkt präsent. Viele Gespräche mit Bürger*innen und Passant*innen, ob als behinderte Person oder mit Anliegen aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis zeigten einmal mehr, dass die Barrierefreiheit in der Stadt noch lange nicht erreicht ist. Mehrmals wurde über das schwierig zu bewältigende mittelalterliche Kopfsteinpflaster geklagt.
Dass Bahnfahrten für Menschen im Rollstuhl mangels funktionierendem Aufzug im Bahnhof nicht möglich sind, ist eine traurige Angelegenheit. Auch für gehbehinderte Personen, Familien mit Gepäck und Kindern sowie Fahrgästen mit Fahrrad bedeutet das ein fast unüberwindliches Hindernis, wenn der Zug auf dem Gleis hält, das nur über Treppen erreichbar ist.
Noch einige Baustellen in Nördlingen
Nach Aussagen von gehandicapten Menschen stellen die nicht nutzbar gestalteten öffentlichen Toiletten in der Stadt eine beträchtliche Einschränkung dar, die einzige barrierefreie Toilette ist nicht leicht zu finden. Von einer Trauung wurde berichtet, dass die Oma im Rollstuhl nicht teilnehmen konnte, da zu dem Zeitpunkt kein barrierefreier Raum von der Stadt für die Trauung zur Verfügung gestellt werden konnte.
Der Inklusionsrat arbeitet mit der Stadt in allen genannten Punkten permanent zusammen, um Verbesserungen zu erreichen. Mit der Bahn findet wegen der Aufzüge am Bahnhof schon seit einiger Zeit ein – leider bisher fruchtloser – Dialog statt, der auch von der Stadt massiv unterstützt wird. Die Erfahrungen am Informationsstand werden dazu beitragen, um Lösungen zu erwirken.
(pm)