Die Auchsesheimer Familie Kleinle öffnete ihren landwirtschaftlichen Betrieb für einen agrarpolitischen Dialog, zu dem Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft, darunter die Kreisvorsitzende der CSU-Arbeitsgemeinschaft „Ernährung, Landwirtschaft und Forsten“ (AG ELF) Anke Drukewitz sowie die Kreisbäuerin Nicole Binger, gekommen waren. In der Gesprächsrunde wurden Themen wie Agrardiesel, der starke Rückgang der Schweinehaltung, die Düngeverordnung in roten Gebieten, das Problem der Bewässerung, der Entwurf des Tierschutz- und Bundeswaldgesetzes, die aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sowie das Thema „Regionalität“ diskutiert.
Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann, zugleich Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion betonte, dass Landwirtschaft Mittel-stand sei. Und Landwirte seien Unternehmer, die einen langfristig gesicherten politischen Rahmen benötigen, der es ihnen ermöglicht, vor Ort qualitativ hochwertige, gesunde und zugleich bezahlbare Lebensmittel und Agrarprodukte produzieren zu können. In der Landwirtschaft würden Investitionsentscheidungen auf lange Sicht getroffen und benötigen deshalb eine wirkungsvolle Planungs- und Rechtssicherheit, damit Investitionen nicht zur Kostenfalle werden
Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange: „Unsere Landwirtschaft ist eine Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft. Landwirtschaftliche Betriebe brauchen endlich wieder Zuversicht, Vertrauen, Planbarkeit und verlässliche Entscheidungsgrundlagen, um ihr Potenzial zu entfesseln. Es werden dringend Investitionen, Innovationen, Bürokratieabbau und ein Belastungsmoratorium benötigt. Ein echter Befreiungsschlag ist notwendig. Denn unsere Landwirtschaft kann, wenn man sie lässt. Sie kann Wochen-markt und sie kann Weltmarkt.“
Anke Drukewitz, CSU-Europalistenkandidatin der CSU Donau-Ries, ist selbst Landwirtin: „Wir Landwirtsfamilien gestalten die Zukunft nicht nur im ländlichen Raum; wir sind kreativ und innovativ. Und die Zukunft beginnt heute. Die Wertschätzung unserer Arbeit ist durch die Bauernproteste Anfang des Jahres gestiegen. Dieses gewonnene Verständnis gilt es nun mitzunehmen, denn Landwirte sind keine Opfer, sondern gesuchte Fachkräfte. Wir bedienen vier Säulen: die Ernährung der Menschen, die Versorgung der Wirtschaft mit regenerativer Energie, den Schutz der Biodiversität und auch die Dekarbonisierung. Durch zu viele Vorgaben und Gesetze aus Berlin und Brüssel werden wir an unserer eigentlichen Arbeit gehindert. Das ist so nicht mehr akzeptabel. Hier sollten wieder der normale Menschenverstand und die gute fachliche Praxis den Vorrang haben.“
Gitta Connemann selbst wuchs auf einem Bauernhof in Ostfriesland auf. Sie bezeichnet sich daher selbst als „Bauernkind“, auch weil innerhalb der Familie Landwirtschaft betrieben werde. Bei der abschließenden Führung über den Hof der Kleinles, wo eine Biogas- bzw. Nahwärmeanlage betrieben wird, zeigte sich Connemann vor allem beeindruckt vom Außenklimastall zur artgerechten Strohrinder-Haltung, auf die sich Kleinles spezialisiert haben. Die Färsen - weibliche Jungrinder - können sich hier frei bewegen, auf Stroh liegen und bekommen gentechnikfreies Futter aus eigenem Anbau. Damit werde Tierwohl garantiert, war die einhellige Meinung bei diesem landwirtschaftlichen Informationsgespräch. (pm)