Detail des Nördlinger Hostienwunders aus dem Taigaltar aus dem Jahre 1518 Bild: Fa. Herzig
Eucharistische Wunder sind ein Rätsel und faszinierten schon immer die Menschen. Wenig bekannt ist, auch die Gründung von St. Salvator in Nördlingen beruht auf einem solchen Wunder. So ist aus dem Jahre 1381 überliefert, dass ein Priester zu einer Krankensalbung gerufen wurde, um im Beisein zahlreicher Angehöriger und Gläubigen die Sterbesakramente zu geben. Gerade als der Priester die Kommunion überreichen wollte, gab der Fußboden aufgrund der vielen Menschen in dem baufälligen Haus nach und alle stürzten in den Keller.

In dem Schutt gingen einige konsekrierte Hostien verloren. Akribisch wurde danach gesucht, denn eine konsekrierte Hostie, also der verwandelte Leib Christi,  sollte geehrt und jeder Entwürdigung enthoben sein. Dennoch blieb eine Hostie unauffindbar. Was tun in dieser Situation? Da das Häuschen sowieso schon beschädigt und unrettbar baufällig war, entschloss man sich, es anzuzünden und somit jede Entehrung der Hostie zu verunmöglichen.  Zum Erstaunen aller fand man jedoch bei den Aufräumarbeiten dann die verlorene Hostie unbeschädigt inmitten der Asche. Heute steht an diesem Ort die katholische Pfarrkirche St. Salvator.

Solcherart Wunder und Erzählungen faszinierten auch Carlo Acutis, einen computerbegeisterten jungen Italiener, der als tiefgläubiger Mensch in seinem Umfeld mit Charisma, Empathie, Humor und Einfühlungsvermögen viele Sympathien und Freunde gewann. Bereits mit 11 Jahren begann er, eucharistische Wunder von überall auf der Welt zu sammeln und zu dokumentieren. Dann jedoch erkrankte er noch in jungen Jahren zu Anfang  des Jahres 2006 unheilbar an Leukämie. Die Art, wie er diesen Leidensweg annahm und ertrug und dabei Vorbild und Trost war für viele andere, machten ihn weltweit bekannt.  Noch im gleichen Jahr, im Oktober 2006, im Alter von nur 15 Jahren verstarb Carlo Acutis unter großer Anteilnahme. Schon im Jahre 2020 wurde Carlo selig gesprochen; sein Grab ist in Assisi.

Die Ausstellung „Die eucharistischen Wunder in der Welt – von Carlo Acutis“ erinnert sowohl an diesen außergewöhnlichen Jungen als auch an insgesamt 48 historisch belegter eucharistischer Wunder sowie deren Geschichte und Auswirkungen bis in die Gegenwart. (pm)             

Nördlinger Hostienwunder, Detail aus dem Taigaltar von 1518 Bild: Fa. Herzig

Die Ausstellung findet statt in zwei Teilen: Teil 1 vom 04.11. bis 27.11.2022 und Teil 2 vom 18.06. bis 02.07.2023 in St. Josef in Nördlingen. Alle sind eingeladen, die Kirche ist tagsüber geöffnet. Zur feierlichen Ausstellungseröffnung am 04. November  um 17 Uhr in St. Josef mit musikalischer Umrahmung gibt es unter anderem einen kurzen Vortrag von Pfarrer Tobias Brantl, der aus dem Ries stammt und bekannter Experte zu Carlo Acutis ist. Anschließend findet um 18:30 Uhr noch eine Hl. Messe statt.