Inklusion

Wohnprojekt der Lebenshilfe in Nördlingen besucht

Das Bild zeigt von links nach rechts: Simone Heller, Fachkraft im Ambulant Betreuten Wohnen (ABW) der Lebenshilfe, Manfred Steger, stellv. Geschäftsführer der Lebenshilfe, Romana Jaumann, Leitung des ABW für Wohngemeinschaften, Stefan Dörle, Inklusionsbeauftragter des Bezirks, die drei Mitbewohnerinnen Jasmin, Regina und Miriam, Michael Stetz, stellv. Fachbereichsleitung Wohnen und Ilona Biermann, zuständige Mitarbeiterin des sozialpädagogischen-medizinischen Fachdienstes Bild: Elisa Pfaff
Einen Besuch stattete der Inklusionsbeauftragte des Bezirk Schwaben der inklusive Wohngemeinschaft der Lebenshilfe Donau-Ries in Nördlingen ab.

Vergangene Woche besuchten der Inklusionsbeauftragte des Bezirks Schwaben, Stefan Dörle und Ilona Biermann, die zuständige Mitarbeiterin des sozialpädagogischen-medizinischen Fachdienstes des Bezirkes, die inklusive Wohngemeinschaft der Lebenshilfe Donau-Ries in Nördlingen. Bei ihrem Besuch vor Ort in der großzügigen und aufwendig sanierten Altbauwohnung in der Innenstadt konnten sich die beiden einen direkten Eindruck vom gelingenden Zusammenleben in der Gemeinschaft verschaffen. Diese WG hat mit ihrem inklusiven Konzept Modellcharakter für neue Wohnformen in ganz Schwaben.

In der WG leben Menschen mit und ohne Behinderung zusammen, die Mitbewohner*innen ohne Behinderung helfen im Alltag dort, wo es nötig ist. So werden zum Beispiel die zu erledigen Hausarbeiten nach den jeweiligen Fähigkeiten der Mitbewohner*innen aufgeteilt. Diese Wohnform unterstützt einerseits die Eigenständigkeit der Menschen mit Behinderung und baut andererseits durch das das ganz selbstverständliche Zusammenleben Barrieren und Berührungsängste zwischen den Menschen ab.

Für ihre Unterstützungsleistungen erhalten die Mitbewohnerinnen ohne Behinderung zusätzlich eine Entlohnung, mit der die Miete für das WG-Zimmer gedeckt wird. „Eine absolute Win-Win Situation“ – so fasst Michael Stetz, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Wohnen der Lebenshilfe, das Projekt zusammen.

Davon sollten sich nun die Vertreter*innen des Kostenträgers selbst ein Bild machen. Drei der aktuell vier Mitbewohnerinnen schilderten den Besucher*innen ihren Alltag, ihre Berichte wurden von den Fachkräften des Ambulant Betreuten Wohnens der Lebenshilfe ergänzt. Dörle und Biermann stellten interessiert viele Fragen zum WG-Leben und so entstand ein lebendiger Austausch. Im Anschluss stellte Michael Stetz noch das grundlegende Konzept der WG vor und berichtete über die vergangenen Monate, die auch pandemie-bedingt für die Mitbewohner*innen mit einigen Herausforderungen verbunden waren.

Am Ende dieses sehr informativen und gleichzeitig auch sehr persönlichen Termins waren sich alle einig: Dieses Projekt ist ein großer Gewinn für alle Beteiligten und sollte unbedingt fortgeführt werden. Dörle würdigte das Engagement und den Mut zu neuen Projekten und natürlich auch den ganz persönlichen Einsatz und die Kooperations- und Kompromissbereitschaft der Mitbewohnerinnen, denn eine WG steht und fällt mit den Menschen, die die Gemeinschaft gestalten. (pm)