Nachhaltigkeit

Kreistag billigt ehrgeizige Nachhaltigkeits-Strategie im Donau-Ries

Bild: pixabay
Im vergangenen Jahr, gab es eine Diskussion, was Nachhaltigkeit im Landkreis bedeutet. Dafür wurde eine Nachhaltigkeits-Strategie entwickelt. Zu dieser Strategie hat der Kreistag sein "Grünes-Licht" gegeben.

Landrat Stefan Rößle betonte in der beschlussfassenden Sitzung des Kreistages die breite Beteiligungsbasis, auf der das neue Landkreis-Leitbild steht. Mehr als 120 Menschen waren letztes Jahr an der Diskussion darüber beteiligt, was Nachhaltigkeit für das Leben im Landkreis bedeuten soll. „Wir alle tragen Verantwortung für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen, für den Klima- und Naturschutz und für gerechte Lebensverhältnisse und den sozialen Frieden. Wir wissen auch, dass diese Verantwortung über das tägliche Leben in unserer Region hinausgeht und uns letztlich mit dem ganzen Planeten verbindet“, stellte Landrat Rößle fest. Für das nunmehr vorliegende ehrgeizige Zukunftsprogramm „Donau-Ries 2030 global nachhaltig“ bekam er kurz vor Weihnachten eine hohe und parteiübergreifende Zustimmung. (wir berichteten)

Donau-Ries weiß, wo es hinwill

Im Dokument der Landkreisstrategie ist dazu eine visionäre Zielsetzung formuliert. Hier heißt es unter anderem: „Wir unternehmen große Anstrengungen, um den Klimawandel abzuschwächen – nicht nur, weil wir selbst inzwischen die negativen Auswirkungen auch bei uns immer deutlicher zu spüren bekommen. Sondern vor allem, weil wir verstanden haben, dass Klimagerechtigkeit die Voraussetzung dafür ist, dass die uns nachfolgenden Generationen in Frieden werden leben können.“

Umsetzung:

In fünf Handlungsfeldern will man künftig den Hebel ansetzen, um einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise noch mehr Raum zu geben: Klima/Energie, Globale Verantwortung, Bildung, Konsum/öffentliche Beschaffung sowie Lokale Produktion. Für jedes dieser Handlungsfelder wurden mehrere Aktionsbereiche mit Zielen und möglichen Umsetzungsmaßnahmen benannt. So soll beispielsweise der Vorbildcharakter des öffentlichen Sektors bei klimaneutralen Gebäuden verstärkt und der Fair-Trade-Gedanke im Landkreis unterstützt werden. Dort, wo innerhalb des Landkreises Kooperationen mit Schulen im globalen Süden bestehen, sollten diese vertieft und über Schulprojekte hinaus weiterentwickelt werden. Zudem soll eine erweiterte nachhaltige Regionalmarke entwickelt werden.

Die Stabsstelle für Kreisentwicklung und Nachhaltigkeit des Landkreises, die bei der Strategieerarbeitung die Projektleitung innehatte, wird auch bei der Strategieumsetzung bis 2030 eine federführende Rolle übernehmen. Die Leiterin des Teams Nachhaltigkeit in der Stabsstelle, Heike Burkhardt, betont, dass die Umsetzung eine Gemeinschaftsaufgabe ist: „In vielen Punkten ist die öffentliche Hand Vorbild und Impulsgeber, aber ohne das Engagement aus der Wirtschaft, dem Bildungssektor, den Verbänden und der Zivilgesellschaft sind die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie nicht erreichbar. Deshalb haben wir auch im letzten Jahr begonnen, Best Practice-Beispiele für nachhaltiges Handeln aus allen Bereichen des Landkreislebens zusammenzustellen. Damit wird klarer, was alles zu dem inzwischen viel benutzten Begriff Nachhaltigkeit gehört, welche Akteure bereits die Herausforderungen angenommen haben und dadurch zum Mitmachen und Nachahmen animieren können. Im Energiebereich wurden aufgrund der Vorbildfunktion der Kommunen zusätzlich kommunale Vorbild-Projekte gesammelt.“ Dazu werden in Kürze zwei digitale „Broschüren“ und eine webbasierte Datenbank veröffentlicht.

Die Umsetzung soll von Beginn an mit einer breiten Beteiligung der Bevölkerung erfolgen, wie Heike Burkhardt hervorhebt. Deshalb soll 2022 unter anderem mit einer gezielten Förderung des bürgerschaftlichen Engagements gestartet werden. Hierfür werden anknüpfend an die Best-Practice Beispiele Angebote erarbeitet, sogenannte Nachhaltigkeits-Aktive für verschiedene Bereiche zu motivieren und ihnen die Möglichkeiten aufzuzeigen, sich aktiv in ihrem Umfeld einzubringen.

Herausforderungen:

Als zentrale Herausforderung steht das Bestreben im Raum, den Landkreis so weit als möglich „klimaneutral“ zu machen, das heißt, die klimaschädlichen CO2-Emissionen zu reduzieren. Beginnend mit dem Zuständigkeitsbereich des Landratsamtes ist als erstes der Rahmen genauer abzustecken: Der CO2-Fußabdruck ist messbar zu machen. Dafür muss man die Bereiche benennen, die man Prioritär optimieren will, um den Ausstoß der Treibhausgase deutlich zu verringern. Landrat Stefan Rößle betont, dass sowohl die personellen als auch finanziellen Möglichkeiten ausgelotet und das Projekt in sinnvollen Teilprojekten umgesetzt werden wird. Zur Projektplanung gehöre es auch, frühzeitig Messgrößen und Indikatoren für das Monitoring und die Evaluation der Projekte festzulegen. Nur dann könne man rechtzeitig nachsteuern und habe die Chance, 2030 nachweisbar nachhaltiger zu leben und zu wirtschaften als heute, betont der Landkreischef. (pm)

Die Nachhaltigkeitsstrategie selbst steht unter der Adresse https://www.donau-ries.de/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsstrategie bereits zum Download bereit.