Donauliebe - Das Urlaubsmagazin

Auf dem Bayerisch-Schwäbischen Jakobsweg durch das Donau-Ries

St. Emmeram zur blauen Stunde Bild: Thomas Schneid
Pilgern oder Wandern? Gibt es einen Unterschied? Denn so oder so, legt man zu Fuß eine Strecke in der Natur zurück. Vielleicht macht aber auch nur die persönliche Einstellung den Weg zu einem Wander- oder Pilgerweg. Egal wofür man sich entscheidet - sofern man das überhaupt muss - für Beides eignet sich das Donau-Ries hervorragend.

Zahlreiche Pilger und Wanderwege ziehen sich durch den Landkreis. Eine Möglichkeit zu wandern oder zu pilgern bietet der Bayerisch-Schwäbische Jakobsweg. Denn ein Teil dieses Wegs führt durch das Donau-Ries. Genauer gesagt befindet sich in Oettingen der nördliche Ausgangspunkt des Jakobus-Pilgerwegs in Bayerisch-Schwaben. Diesen Punkt markiert in der romantischen Residenzstadt die moderne Bronzeskulptur eines mittelalterlichen Jakobspilgers, die sich in der Schlossstraße direkt gegenüber des Oettinger Residenzschlosses befindet. Hier lohnt es sich mehr Zeit einzuplanen und vor Beginn des Pilgerweges im Rahmen einer Schlossführung einen Blick in das barocke Schloss der fürstlichen Familie zu Oettingen-Spielberg zu werfen.

Auf insgesamt 71 Kilometern und einer geschätzten Gehzeit von vier Tagen können im Donau-Ries Teile des Jakobus- Pilgerweges erwandert werden.

Von Oettingen nach Wemding

Die erste Etappe (18 Kilometer) führt dabei von Oettingen nach Wemding. Erreicht man mit Wemding das erste Etappenziel, wird man von der barocken Wallfahrtsbasilika Maria Brünnlein in der Fuchsien- und Wallfahrtsstadt begrüßt. Den Weg ins Herz von Wemding weisen den Besucher*innen bereits von weitem die beiden mächtigen Türme der Stadtpfarrkirche St. Emmeram. Zu deren Füßen findet man auch die Fuchsienpyramide, die weltweit einmalig ist und das nächste Mal pünktlich zum Fuchsien- und Kräutermarkt am 28. und 29. Mai 2022 erblüht. Damit sie sich in voller Pracht zeigt, werden bis zu 700 Fuchsien-Pflanzen in 180 Blumenkästen an den Wänden befestigt. Mit der Pyramide und dem dazugehörigen Markt ehrt Wemding Leonhart Fuchs, den Professor der Medizin und Begründer der Botanik, der 1501 in Wemding geboren wurde.

Himmelfahrtskapelle Huisheim Bild: Diana Hahn

Von Wemding nach Harburg

Etappe zwei (17 Kilometer) führt von Wemding nach Harburg und lohnt sich landschaftlich sehr, denn es geht über den Rand des Rieskraters und der Fränkischen Jura, ehe man das historische Städtchen Harburg am Wörnitzdurchbruch erreicht. Vom Wörnitzstrand hat man einen wunderbaren Blick auf die über der Stadt thronende Harburg. Die ehemalige Staufferburg ist heute im Besitz der gemeinnützigen Fürst zu Oettingen-Wallerstein-Kulturstiftung und ist eines der am besten erhaltenen Schlösser Deutschlands.

Das Schloss Harburg und das verträumte Städtchen kann man auch mit Hilfe des Märchenwegs erkunden. Der Weg beginnt am Wörnitzufer, führt über die alte steinerne Brücke bis hinauf zum Schloss und entführt die Besucher*innen in die Welt der Märchen und Fabelwesen. Jedes der dargestellten Märchen wurde dabei mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Der Handlauf entlang des Märchenweges wurde ganz besonders gestaltet: Viele fleißige Hände haben gestrickt und den Handlauf mit den entstandenen Strickwaren verziert. Eine tolle Orientierungshilfe für Ortsunkundige.

 

Von Kaisheim nach Donauwörth

Etappe drei (18 Kilometer) führt über Kaisheim bis nach Donauwörth. In Kaisheim sind das gotische Marienmünster, der Kaisersaal der ehemaligen Zisterzienserabtei und Schloss Leitheim kunsthistorisch bedeutende Baudenkmäler. Aber auch Kunstliebhaber* innen kommen in Kaisheim auf ihre Kosten. So finden in Leitheim regelmäßig Schlosskonzerten statt und in der Kleinkunstbrauerei Thaddäus ist kulturell ebenfalls einiges geboten, sofern es die aktuelle pandemische Lage zulässt. Die Etappe endet in der ehemaligen freien Reichsstadt und einzigen Donaustadt an der Romantischen Straße, Donauwörth. (Tipps für Unternehmungen in Donauwörth finden sich ab Seite 56.) 

Von Mertingen nach Kloster Holzen

Mit Etappe vier (18 Kilometer) verlässt man das Donau-Ries über Mertingen und erreicht mit Kloster Holzen das ehemalige Benediktinerinnen- Kloster bei Allmannshofen im Landkreis Augsburg. Aber nicht nur Pilgerwege kann man im Donau-Ries entdecken. Rund um die Monheimer Alb zum Beispiel schlägt das Herz eines jeden Wanderers höher: Auf über 200 Kilometern lässt sich die natürliche Ruhe und blühende Vielfalt der wunderbaren Landschaft genießen. Auf Rundwanderwegen unterschiedlicher Länge, Lehrpfaden und Fernwanderwegen kann so nach Herzenslust gewandert, geradelt und dabei die Monheimer Alb entdeckt werden.

Redaktionsleitung. Unterwegs für blättle und online. Ob Wirtschaft, neue Technologien oder Historisches aus dem Landkreis – sie fühlt sich in allen Themen zu Hause und mittlerweile auch in unserem Landkreis, als „Zugreiste“ aus dem Raum Dillingen. Hinterfragt gründlich und bringt Dinge auf den Punkt.

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