Noch 36 Prozent aller gemeldeten Lehrstellen sind unbesetzt. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Schwaben beruft sich dabei auf neueste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Gewerkschafter Tim Lubecki appelliert an Schulabgänger, sich auch in der Ernährungsbranche umzusehen: „Vom Süßwarentechnologen bis zur Chemielaborantin – die Lebensmittelindustrie bietet hochtechnische Berufe bei überdurchschnittlicher Bezahlung. Im Kreis Donau-Ries haben Firmen jetzt noch 39 freie Ausbildungsplätze rund ums Essen und Trinken zu vergeben.“
Die Ernährungsindustrie ist der viertgrößte Industriezweig in Deutschland – und mit rund 3.700 Beschäftigten allein im Kreis Donau-Ries ein „wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region“, so Lubecki. Nach Einschätzung des NGG-Geschäftsführers dürften gelernte Fachleute künftig kaum Probleme haben, hier eine passende Stelle zu finden. „Gefragt ist insbesondere die Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Wer das lernt, hat nach der Ausbildung einen soliden Titel in der Hand. Je nach Betrieb können Fachkräfte eine Spezialisierung etwa für Getränke, Brot- oder Tiefkühlwaren draufsatteln und es bis zum Meisterbrief bringen“, erklärt Lubecki.
Aber Lebensmitteltechniker seien nicht nur „Fachleute für Brause, Backfisch oder Bonbons“. Die Digitalisierung schreite in ihrem Berufsfeld so schnell voran wie in kaum einer anderen Branche. „Künstliche Intelligenz ist in der Ernährungsindustrie längst angekommen und steuert zum Beispiel Abläufe in der Lagerlogistik. Das macht die Jobs nicht nur für Mechatroniker und Computerspezialisten interessant. Die neuen Technologien bieten ganz neue Möglichkeiten – vom Ausprobieren neuer Rezepte bis hin zur App-basierten Kommunikation mit dem Verbraucher“, so Tim Lubecki. (pm)
Für weitere Informationen
Infos rund um Berufe in der Ernährungsindustrie und offene Ausbildungsplätze vor Ort gibt es auf der „Azubi-Börse“ der Arbeitsagentur: www.berufenet.arbeitsagentur.de