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Mit Kräutern gegen das Höfesterben

Bild: BioPhiLu
Ursprünglich hatte Lucia Birkmeir gar nicht vor den Hof ihres Vaters zu übernehmen, doch mittlerweile bewirtschaftet sie 2,3 Hektar davon.

Auch wenn das Landwirtschaftsstudium die optimale Grundlage für eine Hofübernahme gewesen wäre, hatte Lucia zunächst andere Pläne. Mit der Zeit wuchs allerdings ihr Bewusstsein für das Höfesterben. „Kleine Höfe, wie der meines Vaters, werden immer weniger“, sagt sie. Das wollte sie verhindern! Sie machte sich also gemeinsam mit ihrem Freund Philipp – daher übrigens der kreative Name PhiLu – auf die Suche nach einer zukunftsfähigen Nische. Dabei sind die Beiden auf den Anbau von Kräutern gestoßen, welche getrocknet und zu Tee- oder Kräutermischungen weiterverarbeitet werden. Angebaut werden herkömmliche Kräuter wie Zitronenmelisse, Liebstöckel, Minze, Spitzwegerich und auch ungewöhnliche Pflanzen wie Anisysop oder türkischer Drachenkopf.

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Der Einstieg in das Nischengeschäft war für Lucia und Philipp nicht gerade einfach. In Sachen Regionalität der Produkte waren sie sich aber schnell einig. Das Anbauen der Kräuter übernehmen die beiden Gempfinger selbst. Auch der Trocknungs- und Verarbeitungsprozess – mit Ausnahme der Petersilie – findet am eigenen Hof statt. Zu kaufen gibt es die Tees und Kräutermischungen bei Hofläden in der Region, im Selbstbedienungsladen auf dem Hof und im Webshop. Eine eher unerwartete Kundengruppe sind Bäckereien. Im Kräutersortiment gibt es nämlich auch Schabziger (Brotklee), der dem Sauerteig sein herzhaftes Aroma verleiht. „Das ist etwas ganz Besonderes“, erklärt Lucia stolz.

Seit mehr als einem Jahr sind Lucia und Philipp im Kräutergeschäft tätig. Neu in diesem Jahr ist, dass auch individuelle Blumensträuße bestellt werden können. Ziel der Zwei ist es, irgendwann vollständig von ihrer Arbeit auf dem Hof leben zu können.