„Das neue Hightech-Gerät wird die Versorgung von Herz-Patienten im Landkreis Donau-Ries weiter verbessern. Wir investieren in die Gesundheit unserer Bevölkerung“, erklärt der Verwaltungsratsvorsitzende des Donau-Ries Kliniken und Seniorenheime gKU, Landrat Stefan Rößle.
Der neue Herzkatheter-Messplatz ermöglicht eine an dem neuesten Stand der technischen Möglichkeiten orientierte Diagnostik und Therapie von Durchblutungsstörungen des Herzens (koronare Herzerkrankung), Herzklappenerkrankungen und angeborenen oder erworbenen Herzfehlern. Der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Professor Dr. Bernhard Kuch, begrüßt die Investition in modernste medizinische Möglichkeiten: „Mit dem neuen Herzkatheter-Messplatz im Stift wird es gelingen, die Diagnostik zu optimieren und auch die Geschwindigkeit bei Notfällen zu erhöhen“, freut sich der Kardiologe und Ärztliche Direktor.
Insgesamt werden in das Projekt etwa vier Millionen Euro investiert. Davon entfallen gut drei Millionen Euro auf den Bau, der an das bestehende Gebäude der Nördlinger Kardiologie angebaut wird. Die Beschaffung des Herzkatheter-Messplatzes wird öffentlich ausgeschrieben. Die Regierung von Schwaben fördert das neue Gebäude mit 1,73 Millionen Euro. Die Bundesregierung steuert ca. 570.000 Euro als Zuschuss für den Messplatz bei.
Landrat Rößle erklärt, man plane die Inbetriebnahme des Hightech-Gerätes Ende 2024.
Nötig geworden sei der neue Messplatz wegen der starken Auslastung des bestehenden Katheter-Labors. Rößle: „Anfänglich sind wir von 600 Eingriffen pro Jahr ausgegangen. Seit einigen Jahren bewege sich die Zahl zwischen 1600 und 1800 Untersuchungen jährlich.“
Der Landrat bedankt sich bei Chefarzt Professor Dr. Kuch und seinem Ärzte- und Pflege-Team für das große Engagement. „Dank der guten Arbeit unserer Kardiologen kommen auch immer mehr Menschen von außerhalb des Landkreises ins Stiftungskrankenhaus. Die medizinische und pflegerische Qualität spricht sich in ganz Bayern herum“, lobt Rößle.
Professor Kuch würdigt den enormen Einsatz seines gesamten Teams: „Unser Erfolg ist ein Ergebnis von Teamwork im Stiftungskrankenhaus und auch der guten Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat des gKU und der Stadt Nördlingen.“
Kritik äußerte der Ärztliche Direktor an der geplanten Krankenhausreform der Bundesregierung: „Die Pläne des Ministers Lauterbach wären im Falle einer Umsetzung eine "Katastrophe" für das Stiftungskrankenhaus und insbesondere für die kardiologische Versorgung der Bevölkerung in Nordschwaben.“
Landrat Stefan Rößle sprach in diesem Zusammenhang von einem „Treppenwitz“. Auf der einen Seite fördere der Bund den Herzkatheter-Messplatz. Andererseits wird eine Reform geplant, der die Kardiologie in Nördlingen im schlimmsten Fall zum Opfer fallen könnte“, kritisiert der gKU-Verwaltungsratsvorsitzende.
Auch Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner und der gKU-Vorstandsvorsitzende Jürgen Busse lehnen die geplante Reform ab. Eine Reform dürfte nicht dazu führen, dass die stationäre medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung sich in unserem Landkreis deutlich verschlechtert, und das Arbeiten und Wohnen im ländlichen Raum damit unattraktiver wird. (pm)