Nördlingen - Schneetreiben vor den Türen der Hermann-Keßler-Halle und drinnen trieben die Basketball-Bundesliga-Mädels aus Marburg und Nördlingen so tollen Sport, dass die Netze an den Körben glühten. Schlag auf Schlag ging es hin und her bis Coach Bär beim 10:13 für die Gäste dem Treiben Einhalt gebot und lautstark Änderungen einforderte. Allmählich bekamen die Angels in der Verteidigung etwas Zugriff auf den Gegner und im Angriff suchte und fand man immer wieder Kim Pierre-Louis, die von den Marburger Innenspielerinnen, wenn überhaupt, dann nur mit Foul zu stoppen war. Ihre 10 Punkte im ersten Viertel sicherten den Gastgebern eine wenn auch knappe 24:18-Führung. Doch Marburg kam zurück und wie. Wieder einmal war es Marburgs Svenja Greunke, die den Angels ein kaum lösbares Match-Up-Problem bereitete. Mit ihrer Größe und ihrer Übersicht hebelte sie die Nördlinger Defense ein ums andere Mal aus. Ehe man es sich versah, lagen die Einheimischen mit 28:35 im Rückstand und mussten ab da ständig dem Vorsprung der Gäste hinterherlaufen. Als diese dann auch noch ihre bekannten Distanzwurf-Qualitäten auspackten, gerieten die Angels zweistellig ins Hintertreffen und gingen mit einem ernüchternden 34:48-Rückstand in die Halbzeitpause. War in der Vergangenheit häufig das dritte Viertel die Achillesferse der Angels gewesen, so vergeigten sie an diesem Sonntag den zweiten Abschnitt völlig und überließen den Hessinnen mit 10:30 das Geschehen.
Nach der Pause setzten die Angels alles auf die Tempokarte und hatten dort offensiv auch Erfolg. Defensiv jedoch gelang es nicht, die Gäste wirksam einzuschränken. Hier machte sich auch das Fehlen der verletzten Carina Högg negativ bemerkbar. Immer wieder schlug ein hessischer Dreier in den bayerischen Korb ein. Auf der anderen Seite gelang den Rieserinnen kein einziger Treffer von jenseits der 6,75m-Linie bis zur 26.Minute als Anni Mäkitalo endlich einmal couragiert abfeuerte und traf. Da hatten sich die Gäste aber schon einen komfortablen 20-Punkte-Vorsprung erspielt und das Match souverän im Griff, so souverän, dass trotz aller Versuche der Angels nicht an ein Erfolgserlebnis zu denken war. Das 14:14 im letzten Abschnitt war eigentlich nur noch Verwaltung des Status Quo und hatte keinerlei Konsequenzen auf den Ausgang des Spiels.
Nach dem schmerzlichen Pokal-Aus heißt es jetzt, sich noch einmal zu fokusieren und auf das letzte Bundesligaspiel des Kalenderjahres zu konzentrieren, das am kommenden Freitag Abend in Chemnitz stattfinden wird bevor es in die Weihnachtspause geht.
Für die Angels spielten: Luisa Geiselsöder (8), Laura Geiselsöder (5), Samantha Hill (5), Anni Mäkitalo (4), Kim Pierre-Louis (27, 13 Rebounds), Aleksandra Racic (12), Katharina Schenk, Pauline Sterinmeyer und Jennifer Schlott (11). (pm)