Nördlingen - Der Zweitligist aus dem Norden war der erwartet schwere Gegner, konnte aber am Ende dank einer Steigerung in der Verteidigung und einer überragenden Anni Mäkitalo niedergerungen werden.
Pokalspiele zwischen Teams aus unterschiedlichen Ligen sind die Würze im Verlauf einer regulären dbbl-Saison, besonders natürlich für den niederklassigen Verein, weil er seine Kräfte messen kann mit einem nominell stärkeren Gegner und dabei nichts zu verlieren hat. Der höherklassige Verein hat dabei hauptsächlich Druck, den Druck, sich eventuell zu blamieren.
In der Auseinandersetzung der XCYDE Angels gegen den Nordzweitligsten Bergisch-Gladbach lief demnach zunächst einmal alles für die Bergischen Löwen. Sie spielten mit der Unbedarftheit und Leichtigkeit des Teams, das nichts zu verlieren hat. Ihre Stützen trafen ihre ersten Würfe und die Mannschaft war im Fluss. Ganz anders die Angels, die viel zu umständlich agierten und auch einfachste Wurfgelegenheiten nicht nutzten. Freiwürfe gingen ebenso daneben wie Schüsse direkt unter dem Korb. Mit 21:12 zurück zu liegen war eine logische Konsequenz. Im zweiten Viertel intensivierten Hill und Co ihre Verteidigung, insbesondere gegen die starken Löwinnen Ghariani und Hughes. Prompt sank die Trefferquote der Gastgeber und der Rückstand schmolz zusammen auf 36:33, aber es war immer noch ein Rückstand, den es zu egalisieren galt.
Die Auslosung der nächsten Runde, die während der Halbzeitpause vor Ort vorgenommen wurde und als Gegner des späteren Siegers den Herner TC ergab, zauberte nicht unbedingt Motivationsgefühle ins Gesicht der Angels, ausgerechnet Herne, die sich in den letzten Jahren zu einer Art Angstgegner der Nördlinger entwickelt haben. Immerhin galt es, sich ein Heimspiel am 7.Januar zu sichern. Dazu mussten aber erst einmal die Bergischen Löwen niedergerungen werden und das ließen sich die Angels nicht nehmen.
In der 25.Minute war es endlich so weit. Beim 40:40-Ausgleich durch Rashida Timbilla schien das Spiel zugunsten der Angels zu kippen. Doch die Einheimischen waren nicht gewillt, klein beizugeben und hielten das Match offen. Besonders schwierig wurde es für die Gäste als Aleksandra Racic nach einem T-Foul der Halle verwiesen wurde. Mit 46:45 lagen die Löwinnen vorne als zum letzten Mal pausiert wurde. In den letzten zehn Minuten allerdings warfen die Rieserinnen all ihre mentale Erstligahärte und individuelles Geschick in die Waagschale. Maggy Meynadier verteidigte als ginge es um ihr Leben und Anni Mäkitalo trug ihre Angels im Stile eines Klasse-Point-Guards zu einem 86:61-Sieg.
Damit trifft die Bär-Truppe am 6.Januar auf das Spitzenteam aus Herne und bescheren damit ihren Fans ein frühes Heimspiel des Jahres. Und wie sagte Top-Scorer Mäkitalo nach dem Spiel: „Wer eine Pokal-Medaille will, muss eben auch Herne schlagen.“ Wenn das keine Ansage ist. (pm)