Streetart

Bunte Kreidekunstwerke auf Donauwörths Straßen

"Niemals in der Welt hört Hass durch Hass auf. Hass hört durch Liebe auf" schreiben Bernadette Rödl und Franziska Schissler auf den Fußweg in der Donauwörther Promenade. Bild: Mara Kutzner
Mit ihren Straßenbildern wollen zwei junge Frauen den Donauwörther ein Lächeln ins Gesicht zaubern, aber auch zum Nachdenken anregen. Was hinter dem Streetart-Projekt steckt

Am Donauhafen, unter dem Torbogen des Rieder Tors, auf dem Fischerplatz, auf der Sebastian-Franck-Brücke oder in der Promenade, Spaziergängern und Fahrradfahrern sind in den vergangenen Wochen immer wieder bunte Kunstwerke aus Straßenmalkreide auf Donauwörths Straßen und Wegen aufgefallen. Hinter den Aktionen stecken zwei junge Frauen, die mit ihrer Streetart den Donauwörther ein Lächeln ins Gesicht zaubern wollen und mit ihren Kunstwerken auf öffentlichen Plätzen zum Nachdenken anregen möchten. 

Bunt und kreativ 

Die Idee zu ihrer Kunstaktion hatten Bernadette Rödl und Franziska Schißler während des Corona-Lockdowns. Als sich die beiden Freundinnen endlich wieder sehen durften, um gemeinsam draußen in der Natur spazieren zu gehen, kam ihnen die Idee Schriftzüge mit Kreide auf die Straße zu malen. Was sie eigentlich zum Letzen mal als Kind gemacht hatten, ist mittlerweile mehr als ein kreatives Hobby. "Es ist eine Plattform geworden, um sich zu gewissen Themen zu äußern", meint die 28-jährige Franziska Schißler. Bernadette Rödl (29) fügt an: "Wir wollen auch zeigen, dass junge Leute nicht abgestumpft, sondern kreativ sind und ihre Meinung vertreten." 

Vor zwei Wochen haben die beiden ein Straßenbild zur "Black Lives Matter"-Bewegung auf den Fußweg entlang der Westspange gemalt. Im Donauwörther Ried gab es bereits mehrere Kunstwerke zu sehen. "Wir sind alle gleich" und "Uns trennen keine Hautfarben, keine Religionen, wir sind alle Menschen", war in großen Lettern und mit bunten Farben verziert auf den Pflastersteinen zu lesen. 

Welche Sprüche, Motive oder Örtlichkeiten die beiden wählen, entscheiden die beiden meist ganz spontan. Ihr neustes Werk ist am Dienstagnachmittag auf der Kaibachbrücke in der Promenade entstanden. "Niemals in der Welt hört Hass durch Hass auf. Hass hört durch Liebe auf", dieses Zitat für Buddha schmückt nun den Fußweg. Für solch große Straßenbilder nehmen sich Schißler und Rödl bis zu zwei Stunden Zeit, etwa 50 größere und kleinere Bilder haben die Freundinnen in den letzten Wochen bereits erschaffen, viele weitere sollen noch folgen.

Kunst auf Zeit

Zwar verewigen die beiden Fotos ihrer Straßenbilder unter dem Namen Chalkylovesdon (dt.: Kreide liebt Don) bei Instagram. Dass die Schriftzüge aber schnell durch vorbeikommende Fahrradfahrer und Fußgänger verwischt werden und sie spätestens nach dem nächsten Regen ganz verschwinden, stört die Frauen nicht. "Irgendwie liegt gerade da ja das Besondere", meinen sie.

Die Botschaft ihrer Streetart bliebe dem ein oder anderen aber vielleicht doch im Gedächtnis.