Dennoch gab es einige positive Aspekte, auf denen Coach Imreh aufbauen wird und muss. Anneke Schlüter bewies erneut ihre Scoring-Qualitäten und war mit 23 Punkten wieder einmal Topscorer der Partie. Nachwuchsspielerin Mona Berlitz zeigte in 11 Minuten Einsatzzeit, dass sie sich gut entwickelt. Leider konnte sie von den sechs Freiwürfen, die sie sich erarbeitete, nur einen verwandeln. Neuzugang Laken James, die kurzfristig für die abgereiste Amerikanerin Kelly Campbell nachverpflichtet wurde, legte eine sehr ordentliche Premierenvorstellung hin, obwohl sie erst einmal mit dem Team trainiert hatte. Von ihr ist wohl noch einiges zu erwarten.
Das Problem in Halle war das Katastrophenviertel eins, gleich zum Start. Lediglich zwei Dreier von Schlüter und Brodersen standen zu Buche während die Insidespieler keinen Zugriff zum Spiel fanden. Leaphart handelte sich durch Unkonzentriertheit drei frühe Fouls ein, so dass Angels-Küken Mona Berlitz bereits im ersten Viertel reichlich Einsatzminuten bekam. Die 18-jährige war dann auch die einzige, die offensive Akzente setzen konnte und ihre Sache gut machte. Nach unansehnlichen zehn Minuten aus Nördlinger Sicht war das einzig Positive, dass man lediglich mit 19:11 zurücklag.
Es dauerte dann nur zwei Spielminuten und der Ausgleich war hergestellt. Während Waldner, Ilmberger und Leaphart im Innenspiel nicht zum Zuge kamen, hielten die Guards ihr Team im Spiel, allen voran Anneke Schlüter, die von außen super traf und bis zur Halbzeitpause bereits 17 Punkte auf ihrem persönlichen Konto gesammelt hatte. Da stand es dann 35:32 für die Gastgeber und das Match war total offen.
Statt in der zweiten Halbzeit Gas zu geben und den Tabellenletzten in die Schranken zu verweisen, schlichen sich wieder unerklärliche Fehler ins Spiel der Rieserinnen. Brodersen und Schlüter, die beide deutlich mehr als 30 Minuten auf dem Feld standen, schwanden am Ende die Kräfte, um das Ruder noch einmal herumreißen zu können. Insgesamt 20 Ballverluste gegenüber lediglich 10 bei Halle und eine unterirdische Freiwurfquote von 42 Prozent (8 von 19) sind Fingerzeige, in welcher Richtung gearbeitet werden muss. Das muss allerdings schnell passieren, denn bereits am Mittwoch steht das nächste Match auf dem Programm. Um 19:00 Uhr kommen die Eisvögel aus Freiburg eingeflogen. Vorbericht folgt.
In Halle spielten: Selma Yesilova, Mona Berlitz (3), Magaly Meynadier (8), Levke Brodersen (8, 2 Dreier), Stephanie Sachnovski, Nani Ilmberger, Laken James (8), Laura Geiselsöder (4), Anneke Schlüter (23, 3), Respect Leaphart (3), Tori Waldner (2, 12 Rebounds). (pm)