Was am vergangenen Sonntag exzellent in der ersten Hälfte in Hannover klappte, oder auch zum Beispiel im dritten Viertel gegen den TSV Wasserburg heute vor einer Woche, müssen die Angels über vier Viertel konstant zeigen. Von einer komfortablen Position vor der coronabedingten Pause in der oberen Tabellenhälfte mit sicherem Play Off-Platz ging es für die Rieserinnen nun steil bergab. Aktuell befindet man sich mit Platz acht gerade noch in den Play Offs. Das diese für die Kraterbasketballerinnen erreichbar sind, dafür stehen erfahrene Persönlichkeiten wie Spielführerin Maggy Meynadier, Laura Geiselsöder oder Scharfschützin und Nationalspielerin Anneke Schlüter. Während Geiselsöder die letzten Spiele verletzungsbedingt pausieren musste, sind Meynadier und Schlüter in ihren Führungsrollen gefordert. Immerhin stehen ihnen mit Tori Waldner als eine der längsten Spielerinnen der Liga und Respect Leaphart weitere Fachkräfte zur Seite, die durchaus etwas mit der Kugel anzufangen wissen. Bei Laken James kann sich das Team dann noch abschauen, wie man dem Gegner das Spielgerät abluchst und mit Hilfe von der ebenfalls routinierten Levke Brodersen und den jungen Wilden Steffi Sachnovski, Jugendnationalspielerein Selma Yesilova und Mona Berlitz sollte der Kampfgeist und die Spielintensität nach innen und auch sichtbar nach außen getragen werden. Denn gerade in der crunch time vermisst man bei den Angels zurzeit die Körpersprache, das Pushen und Fighten um jeden Ball. Wenn ein Spiel nach echtem Kampf und großen Einsatz dann verloren geht, war der Gegner einfach besser. Das kommt vor, gerade auch wenn mit Nani Ilmberger und Amenze Obanor weitere Verletzte zu beklagen sind.
Sicht- und spürbarer Kampf wird heute Abend gegen die Heidelbergerinnen von Nöten sein. Der letzte Tabellenplatz der Gäste sollte aber niemanden täuschen. Zwar stehen bei den Neckarstädterinnen nur zwei Siege elf Niederlagen gegenüber, aber die Rieserinnen sollten gewarnt sein. Sowohl gegen Freiburg zu Hause wie auch in Marburg verloren die BasCats die letzten beiden Spiele erst in den letzten Sekunden. Auch der Neuzugang der Gäste auf der Centerposition, Fallyn Freije, hat in zwei Spielen mit insgesamt 19 Punkten und 15 Rebounds auf sich aufmerksam gemacht. Gespannt sein darf man auch auf den zweiten Neuzugang, die US-Amerikanerin auf der Forwardposition Alexandra Wittinger aus Wasserburg kommend in ihrem ersten Spiel für die Heidelbergerinnen. Bei der Litauerin Leva Bagdanaviciene mit knapp 12 Punkten pro Spiel oder der kroatischen Aufbauspielerin Inja Butina (10Pkt.) gilt ebenfalls höchste Aufmerksamkeit.
Wichtig ist neben einer konzentrierten und aggressiven Leistung bei den Nördlingerinnen, dass alle Mannschaftsteile Gefahr ausstrahlen: in der Offensive durch Korbdrang und erfolgreiche Abschlüsse, in der Verteidigung durch das eindeutige Statement an den Gegner, dass heute die zwei Punkte im Krater bleiben. Es gilt Revanche zu nehmen für die Pokalniederlage Anfang Januar in Heidelberg, als die Angels direkt nach ihrer Quarantäne und mit einem Rumpfteam verloren, aber zumindest die Einstellung gestimmt hat. Die sportliche Leitung war trotz der Niederlage zufrieden. Wenn sie es heute Abend wieder ist, haben die Angels nichts falsch gemacht. Zu sehen gibt es das Spiel wieder auf Sporttotal.tv ab 19.00Uhr. (pm)