"Der Eichstätter Renaissance-Bildhauer Loy Hering (1484/85-1554) und seine beiden Kunstwerke in der Klosterkirche Auhausen" ist das Thema eines Vortrags, den die Kunsthistorikerin Claudia Grund, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Denkmalpflege im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt anlässlich des Tags des Offenen Denkmals am Sonntag, 12. September, in Auhausen an der Wörnitz hält.
Der Vortrag beschäftigt sich mit einem allgemein weniger bekannten Kapitel der Geschichte und Kunstgeschichte der Diözese Eichstätt. Das Benediktinerkloster Auhausen wurde vermutlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts gegründet. Von seiner Größe und Bedeutung zeugen heute noch die beeindruckenden Reste der Klosteranlage und insbesondere die mächtige romanische Klosterkirche St. Maria mit ihrem gotischen Ostchor. Das Kloster wurde 1525 in den Bauernkriegen schwer verwüstet und im Zuge der Reformation 1534 endgültig aufgelöst, nachdem es in den Besitz der Markgrafen von Ansbach gelangt war. Seither wird die ehemalige Klosterkirche als evangelisch-lutherische Pfarrkirche genutzt.
Vortrag ist Teil eines umfangreichen Rahmenprogrammes
Der letzte, höchst kunstsinnige Abt des Klosters, Georg Truchseß von Wetzhausen, pflegte enge Beziehungen zum Bischofshof in Eichstätt, wodurch auch die Kontakte zum hier tätigen Bildhauer Loy Hering zustande kamen. Diesen beauftragte er um 1521 mit einem prächtigen Sakramentshaus und einem Denkmal im Chor seiner Kirche. Nach seiner Emigration nach Eichstätt lebte Abt Georg im dortigen Dominikanerkloster, in dessen Kirche er auch beigesetzt wurde.
Der Vortrag zu Geschichte und Kunstgeschichte der beiden Bildwerke wird um 14:00 Uhr und um 16:15 Uhr im Hochchor der Kirche gehalten und ist Teil eines umfangreichen Programms mit Kirchenführungen und Turmbegehung, zu dem die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Auhausen einlädt. Weitere Informationen unter www.kloster-auhausen.de.
Motto 2021: "Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege"
Der Tag des offenen Denkmals findet seit 1993 unter der Koordination der Deutschen Stiftung Denkmalschutz immer am 2. Sonntag im September statt. In diesem Jahr steht er unter dem Leitwort "Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege". Informationen dazu gibt es unter www.tag-des-offenen-denkmals.de. (pm)