Basketball

Eigner Angels schlagen den Favoriten aus Freiburg

Bild: Jochen Aumann
Es war ein spannendes und packendes Weihnachtsspiel, das die Eigner Angels Nördlingen und die Eisvögel aus Freiburg den Zuschauern in der Halle und an den Bildschirmen boten. Entsprechend knapp ging das Spiel mit 79:77 an die Hausherrinnen, die damit wieder Kurs auf die Playoffs nehmen.

Gästetrainer Harald Janson sprach später von einem verdienten Sieg einer tollen Nördlinger Mannschaft, die vor allem mit den Rebounds ihre Probleme hatten. Angel–Coach Tony Imreh stellte eine überraschende Starting five auf. Er setzte mit Amenze „Mesi“ Obanor Routine (Durchschnittsalter der ersten Fünf 28,6 Jahre) gegen den jugendlichen Elan des Tabellenzweiten (Durchschnittsalter der ersten Fünf 22,4 Jahre) aus dem Breisgau. Für Obanor, in ihrer siebten Saison bei den Angels, war dies sicherlich auch Anerkennung für die professionelle Ausgestaltung ihres Hobbys Basketball, gilt sie doch nicht als „Profi“. Zudem durfte Neuzugang Shereen Sutherland in ihrem ersten Heimspiel von Anfang an ran und machte ihre Sache gut.

Beide waren auch an den ersten beiden erfolgreichen Aktionen für die Angels beteiligt. Sutherland in der 2.Min mit ihren ersten beiden Punkten im Ries, Obanor mit dem 4:0 in der dritten Minute und in der Defense mit einem schönen Block. Als die beiden in der 6. Minute auf die Bank durften, führte der Gastgeber aus Nördlingen mit 10:5. Als in der 8. Minute die Eisvögel erstmal in Führung (11:10) gingen, war dies auch der immensen Power in der Offensive und den vielen zweiten Chancen für Freiburg geschuldet (sieben Offensivrebounds gegen fünf Defensivrebounds der Angels). Dennoch: man merkte den Angels an, dass sie mit Blick auf ihren letzten Auftritt in Saarlouis etwas gut machen wollten. 17:16 holten sie sich das erste Viertel.

Das zweite Viertel begannen die Angels erneut mit ihrer erfahrensten Spielerin, Mesi Obanor. Und mit den gleichen Schwierigkeiten: der Defensivrebound der Angels ließ zu wünschen übrig, Freiburgs Hannah Little bedankte sich mit den Punkten 11 und 12 und brachte ihre Farben wieder in Führung (13. Min 22:24). Das Spiel wurde weiter von einer hohen Verteidigungsarbeit auf beiden Seiten geprägt. Während auf Freiburgs Seite die Japanerin Shiori Yasuma mit tollen Moves glänzte und von Little viel Unterstützung erhielt, musste auf Seiten der Gastgeber das Nördlinger Kollektiv Schwerstarbeit verrichten. In der 18.Minute war denn auch eine Lücke zugunsten der Breisgauerinnen entstanden (36:29). Doch mit drei tollen Ballgewinnen und einer gemeinsamen Anstrengung aller Angels wurde diese bis zur 19.Minute (37:37) geschlossen. Kein Zweifel, die Angels waren im Vergleich zur 40-Punkte-Niederlage in Saarlouis nicht wiederzuerkennen. Mit 39:39 ging es zum Pausentee. Dort durften sich die Angels Gedanken machen zu einem 23:13-Reboundverhältnis zu ihren Ungunsten während man bei den Freiburgern mit einer Dreierquote von nur einem Treffer aus sieben Versuchen haderte. Hier zeigten die Eigner Angels mit fünf Treffern aus neun Versuchen eine klare Kante. Man durfte sich auf Seiten der Nördlinger also berechtigte Hoffnungen gegen das offensivstärkste Team machen.

Die ersten zwei Punkte und drei Rebounds nach der Pause gehörten den Angels. Die Aufstellung war wie die Anfangsaufstellung, also erneut mit Obanor und Sutherland. Und erneut gab die Routine von Obanor der Jugend von Freiburg Anschauliches mit auf den Weg (50:46, 16. Min.). Der Matchplan von Coach Imreh, schnelle Gegenangriffe der Eisvögel zu verhindern, ging bis zu diesem Zeitpunkt auf. Kritsch wurde es in der 28. Minute für Angels-Kapitänin Sami Hill, als sie beim Stand von 57:55 ihr viertes Foul angehängt bekam. Kurz danach folgte Shereen Sutherland und wurde von Mesi Obanor ersetzt. Die Angels zeigten sich davon beeindruckt und verloren bis zum Ende des dritten Viertels ihre Linie. Die Gäste nutzten das und gingen, nicht zuletzt mit einem umstrittenen Dreier-Buzzerbeater, mit einer 67:59 Führung in den letzten Durchgang.

Erneut robbten sich die Rieserinnen an den Favoriten heran (33. Min, 66:69). Es war ein spannendes und hochintensives Spiel, die Angriffswellen beider Teams wogten hin und her, ohne jeweiligen Erfolg. Dann erzielte Sami Hill mit einem wunderbaren Dreier den Ausgleich und zwang Freiburg Coach Harald Janson zu einer Auszeit (35. Min, 69:69). Der Tabellenneunte aus dem Ries hatte es in der Hand und nutzte das Momentum zu einem Zwischenspurt (76:70, 37. Minute). Den konterten die Freiburgerinnen umgehend. 5,6 Sekunden vor Ende führen die Angels mit 78:77 und erhalten Ballbesitz: dann schlug die größere geschlossene Mannschaftsleistung und Routine der Angels zu und   stellte mit 79:77 -Sieg die Sensation des letzten Hinrundenspieltags dar. (pm)

Bild: Jochen Aumann