Basketball

Eigner Angels verlieren gegen Tabellenführer Rheinland Lions

Die geschwächten Eigner Angels verlieren gegen den aktuellen Tabellenführer. Bild: Eigner Angels
In einem spannenden Spiel der 1. Damenbasketballbundesliga verloren die Eigner Angels mit 88:49 gegen die Rheinland Lions in Bergisch Gladbach.

Es sollte das Spitzenspiel des 10. Spieltages in der 1. Damenbasketballbundesliga werden. Immerhin trat mit den Rieserinnen der aktuelle Tabellendritte zu seinem vierten Auswärtsspiel beim Tabellenführer Rheinland Lions in Bergisch Gladbach an. Das man den Schwung aus dem vorausgegangenen Erfolg gegen Keltern nicht würde mitnehmen können, war kurz nach dem Sieg gegen Keltern klar. Lediglich Sami Hill, Olena Vasylenko und Nachwuchsspielerin Lucy Michel wurden diese Woche von Erkältung und Fieber verschont. Joey Klug, Elina Koskimies und Mariam Hasle-Lagemann konnten gerade einmal am Samstag leicht trainieren. Lena Graf (krank) und Lea Favre (verletzungsbedingt) fehlten die ganze Woche. Echte Spielvorbereitung? Fehlanzeige. Eine Spielverlegung wegen Krankheit sieht die Spielordnung der DBBL nicht vor.

Es war also Improvisation gefragt, was die Startaufstellung der Eigner Angels und das gesamte Spiel anging. Doch auch für die Gastgeber ist die aktuelle Situation alles andere als einfach.

Anfang Dezember eröffnete das Amtsgericht Köln das Insolvenzverfahren über die TRB Team Rheinland Betriebs UG, der Betreibergesellschaft der Lions. Entsprechend beneidet wurden die Rieserinnen auch vom Kommentator des Livestreams, der die Nördlingerinnen als Stabilitätsanker der Liga lobte. Gerade mit Hinblick der in dieser Spielzeit neu eingeführten Prüfungsprozesse während des Lizensierungsverfahrens in Bezug auf Wirtschaftlichkeit werfen sich hier gegenüber der Liga und dem Lizensierungsausschuss unangenehme Fragen auf, wie es bei den Rheinland Lions jetzt zu einer Insolvenz kommen konnte.

Coach Tony entschied sich, mit Sami Hill, Joey Klug, Elina Koskimies, Olena Vasylenko und mit Lucy Michel, die bis dato im Schnitt knapp drei Minuten Spielzeit hatte (nun waren es fast 21 Minuten), zu starten. Wenig überraschend spielten die körperlich überlegenen Gastgeberinnen auch auf und gingen bis Mitte des 1. Viertels mit 15:7 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt waren auch die angeschlagenen Anissa Pounds und Laken James auf dem Feld. An Mut und Entschlossenheit fehlte es den Kraterbasketballerinnen nicht, lediglich an den weniger glücklichen Wurfentscheidungen und der Chancenauswertung lag es, dass man den Lions nicht näher auf den Pelz rückte als das 15:10. Durchaus eine bemerkenswerte Momentaufnahme der „verschnupften“ Nördlinger Truppe.

Die Eigner-Truppe ging weiter leichtsinnig mit ihren Chancen um. Lediglich ein Nördlinger Punkt in den ersten 185 Sekunden bei mehreren Einnetzversuchen ist zu wenig. Das wird von einem Spitzenteam wie die Rheinland Lions umgehend bestraft.

Der Abstand Mitte des 2. Viertels vergrößerte sich auf 25:11. Mittlerweile schwanden auch die Kräfte der Rieserinnen merklich. Unter dem gegnerischen Korb fehlte den Schwaben die Power, sodass Nördlinger Punkte Mangelware waren. Die Gastgeberinnen, teilweise sehr schön freigespielt, trafen dafür aus allen Lagen. Mit 43:15 retteten sich die Nördlingerinnen in die Kabine, um erst einmal Luft zu schnappen.

Coach Tony versuchte es zu Beginn der 2. Halbzeit mit seinen Stammkräften Hill, Koskimies, Pounds, James und Klug. Ein Zeichen, dass man, solange die Kräfte reichen, das Ergebnis freundlicher gestalten will.

In der 23. Minuten gelang Elina Koskimies der erste Treffer aus zehn Dreipunkteversuchen (46:22). Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Eine stark aufspielende Insolvenztruppe spielte eine krankheits- und verletzungsbedingt geschwächte Angels-Mannschaft an die Löwenkäfigwand. Der 88:49-Sieg war deutlich und aufgrund der teilweise schönen Spielzüge der Rheinland Lions auch in der Höhe nicht unverdient.

Dagegen muss man eine stark geschwächte Eigner Angels-Mannschaft sehen, die versuchte, dagegenzuhalten.  Gut zogen sich hier Lucy Michel und Olena Vasylenko aus der Affäre, die beide viel Spielzeit erhielten und bissige Aktionen zeigten. Das Spiel insgesamt spiegelte in keiner Weise den bisherigen Saisonverlauf der bisherigen Saison 2022/2023 der Angels wider.

Am 30.12.2022 starten die Eigner Angels hoffentlich körperlich wieder fit und personell aufgestockt zu Hause gegen den deutschen Meister aus Freiburg in die Rückrunde. Die Hinrunde gehört auf jeden Fall zu einem positiven Highlight der 15-jährigen Angels-Geschichte. (pm)