Basketball

Neuzugang für die Angels

Yuliia Musiienko, hier im Finale des Angels Cup gegen das Team von Ex-Angel Elina Koskimies, soll künftig die Spezialistin für 3-Punkte-Würfe werden. Bild: Michael Soller
Die 26-jährige Yuliia Musiienko aus der Ukraine ist der neuste Zugang der Nördlinger Angels. Sie bringt bereits einige nationale Erfolge mit sich.

Als kleiner Verein mit begrenzten Mitteln muss man der Konkurrenz stets einen Schritt voraus sein, um wettkampffähig zu bleiben. Dieser Schritt kann dabei in allen erdenklichen Formen gegangen werden. Und Nördlingen – als fremdbestimmter Vorzeige-Kleinverein bestehend aus viel Ehrenamtlichkeit – heimste mit dieser Taktik nicht nur ordentlich Erfahrung, sondern auch schon reihenweise Erfolge ein.

Neben Qualität auf und neben dem Spielfeld, familiärer Umgebung, gutem Ruf und so weiter und so fort ist eine weitere Methode der cleveren Spielerinnensuche jene, die es verlangt, regelmäßig in für den Damenbasketball eher unüblichen europäischen Ländern der Erde nach Neuverpflichtungen zu suchen und dabei eventuell sogar auf bereits vorhandene personelle Qualitäten zu vertrauen.

Yuliia Musiienko heißt er, der neue und für diese Saison vorerst finale Fund für das Nördlinger Basketballteam in der 1. Toyota DBBL. Mit ihren 26 Jahren beginnt gerade erst die Blütezeit der zweiten Ukrainerin im Team der Rieser und dennoch bringt sie ordentlich Qualität und reihenweise nationale Erfolge mit zum einzig verbliebenen bayerischen Erstligisten: Dreimalige ukrainische Pokalsiegerin, zweifache ukrainische Meisterin und Bronzemedaillenträgerin mit der U23-Mannschaft bei der 3x3-WM 2018.

Diese Erfolge und ihre guten Statistiken „von außen“ trugen sie zur vergangenen Saison zum Euroleague-Team Basket Landes nach Frankreich, jenem Team, in dem künftig auch Ex-Angel und Nationalspielerin Luisa Geiselsöder auf Korbjagd gehen wird. Die Nördlinger Fans konnten Musiienko in den vergangenen Wochen bereits in einigen Spielen sehen und sich ein erstes Bild von ihnen machen. Jetzt ist sie also endlich vollends im Team angekommen.

Die Korbjagd ist auch für Musiienko ein beliebtes Wort, soll sie in den nächsten Jahren in die großen Fußstapfen von Abgang Anissa Pounds treten, die ihrerseits ligaweit als gefürchtete Schützin galt und auch künftig in Halle, ihrem neuen Verein, gelten wird. Mit rund 43 Prozent Trefferquote aus dem Drei-Punkte-Bereich glänzt die Ukrainerin mit sogar noch besseren Statistiken als ihre Vorgängerin. Sie gänzlich auf ihre Wurfstärke zu reduzieren, würde ihr jedoch nicht gerecht werden, gilt sie als gute Verteidigerin. Sie habe nicht nur die passende Einstellung, sondern auch die geeigneten körperlichen Voraussetzungen dafür.

Große Erwartungen an den Neuzugang

Außerdem, so der sportliche Leiter Martin Fürleger, erhoffe er sich mit Yuliia eine charakterstarke und durchsetzungsfähige Flügelspielerin, die das junge Team mit ihrer Erfahrung unterstützen und leiten soll. Eventuell auftretende sprachliche Barrieren hielten die in Odessa geborene 26-Jährige auch im basketballerischen hochqualitativen Lande nicht auf.

„Ich erwarte, dass sich Yuliia schnell in die Mannschaft und die Nördlinger Basketballcommunity integrieren wird und auf dem Feld Verantwortung übernimmt“, so Martin Fürleger. Bei diesem Prozess wird ihr auch ihre ukrainische Genossin Olena Vasylenko, letztjährige Aufbauspielerin, als Trainer-Assistentin helfen. Diese beiden könnten der Ursprung der neuen Nördlinger Tradition werden, regelmäßig Spielerinnen aus der Ukraine zu engagieren. Nachdem diese Saison kein Mannschaftsmitglied aus dem sonst in Nördlingen sehr beliebten Finnland angeheuert wurde, wäre also wieder Platz für neue Alternativen, den anderen Vereinen einen Schritt voraus zu sein.

Nun geht es aber erstmal in die sechzehnte Saison in Folge für die Eigner Angels in der Ersten Damenbasketball-Bundesliga. Auf geht’s, Nördlingen! (pm)