Basketball-Bundesliga

Angels sichern sich wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs

Lisa Bertholdt, hier beim Zug zum Korb, steuerte sieben Punkte zum Sieg ihrer Angels gegen Marburg bei. Bild: Bene Lasser
Die Angels überzeugen spielerisch auf ganzer Linie und sichern sich zwei wichtige Punkte im Rennen um die Playoff-Plätze. Beim hochverdienten 74:59-Erfolg zeigte endlich auch Leonie Kambach ihre Qualitäten.

Matiss Rozlapa startete mit seiner üblichen Starting Five in das Spiel gegen die Marbuger Delfine: Erika Davenport, Geburtstagskind Nicole Brochlitz, Mariam Haslé-Lagemann, Brandy Beasley und Leonie Kambach genossen Startrecht. Vor allem letztere sorgte durch einen frühen Dreier und zwei weitere Punkten für einen Blitzstart der Angels. Marburgs Spiel konzentrierte sich anfangs komplett auf ihre großen Spielerinnen, die sich aber nicht wirklich gegen die enge Angels-Defense durchsetzen konnten. Flinke Finger und schnelle Angriffe sorgten nach nicht einmal drei Minuten für eine schnelle 11:3-Führung aus Nördlinger Sicht. Zwar legte Marburg nach der ersten Auszeit von Ex-Nationaltrainer Patrick Unger etwas nach, doch vor allem eine auffallend löchrige Defense machte es den Angels relativ leicht, den Korb zu treffen. Während Marburg ausschließlich über ihre großen Spielerinnen scorte, zeigten die Nördlinger bereits jetzt schöne Spielzüge und tolle Pässe. Allerdings sorgten insgesamt zehn (!) Offensivrebounds der Marburgerinnen für ein einigermaßen knappes Ergebnis nach dem 1. Viertel.

Angels stellen Weichen früh auf Sieg

Zu Beginn des zweiten Viertels zeigte dann auch Erika Davenport ihre Scoring-Fähigkeiten. Sechs schnelle Punkte und tolle Aktionen von Leonie Kambach, die nach 15 gespielten Minuten Topscorerin der Partie war, zeigten die Qualitätsunterschiede der beiden Mannschaften eindrucksvoll. Ähnlich wie beim Spiel gegen Freiburg spielten die Nördlingerinnen phasenweise wie aus einem Guss und die Marburger Defense regelrecht an die Wand. Auch Geburtstagskind Nicole Brochlitz beschenkte sich durch tolle Dreipunktewürfe selbst. Und sollte den Gastgeberinnen ein Korb gelingen, so schlief man anschließend in der Verteidigung: Nachdem Meynadier einen seltenen Marburger’schen Dreier einwarf, vollendete Erika Davenport auf der anderen Seite einen Fastbreak und animierte Brandi Beasley sogleich, sich den Einwurf der Marburgerinnen zu klauen. Die Feierlaune ebbte wieder ab und Marburgs Coach Unger verschwand beim 29:47-Halbzeitstand sichtlich bedient in Kabinen.

Auch das dritte Viertel lief aus Nördlinger Sicht wie am Schnürchen: Leonie Kambach versenkte ihren zweiten Dreier und hielt hinten durch einen feinen Block den eigenen Korb sauber. Marburg war zwar in der Defense jetzt einen Ticken aufmerksamer, das schöne Zusammenspiel der Angels konnten sie dennoch nicht unterbinden. Sie pressten beim Nördlinger Aufbau früh, waren aber nie konsequent genug und konnten daher auch kein Kapital aus ihren aggressiven Defenseversuchen schlagen. Stattdessen punkteten Kambach, Davenport und Co. munter weiter und drückten so den Vorsprung weit über zwanzig Punkte. Ein Blick in die Gesichter der mitgereisten Nördlinger Fans zeigte breite Zufriedenheit – nur Coach Rozlapa konnte nicht anders und agierte am Seitenrand weiter heftig. Marburg schien bereits jetzt aufgegeben zu haben und spielte ohne Intensivität oder Aufmerksamkeit. Bezeichnend: Erika Davenport schnappte sich bei vier Sekunden Restzeit den Ball auf Höhe der Mittellinie und durfte ohne jegliche Gegenwehr den Korbleger zum 42:65-Zwischenstand verwandeln.

Klarer Sieg und überzeugender Basketball

Das letzte Viertel war dann zu Beginn Spiegelbild des bisherigen Matches: Nördlingen spielte einfachstes Pick and Pop oder wahlweise simple Kick-Outs auf freie Spielerinnen an der Dreierlinie und stellte die Marburger Defense damit vor schier unlösbare Aufgaben. Und unter dem eigenen Korb glich man die körperliche Unterlegenheit durch aggressive Verteidigung bereits im Ballvortrag aus. Diese Aggressivität ließ dann aber Minute für Minute nach, Rozlapa saß inzwischen gelassen auf dem Trainerstuhl und auch Patrick Unger ließ seine zweite Fünf spielen, die den Rückstand immerhin auf fünfzehn Punkte reduzieren konnten. Am Ende stand ein hochverdienter 74:59 Sieg der Angels auf der Anzeigentafel, der durchaus auch noch höher hätte ausfallen können, ob des spielerischen Klassenunterschieds der beiden Rivalen, vielleicht sogar müssen.

Am Ende steht die Feststellung, dass alle Spielerinnen nicht nur punkteten, sondern sich im Vergleich zu den letzten Spielen auch individuell sichtbar verbesserten. Mit diesem Spiel im Rücken geht es kommendes Wochenende gegen ähnlich stark einzuschätzende Veilchen aus Göttingen. (pm)