Eine vor allem in der Offensive enttäuschende Leistung zeigten die Eigner Angels Nördlingen gegen den bis dahin punktgleichen Tabellennachbarn Syntainics MBC aus Halle. Nach einer der schlechtesten Vorstellungen der vergangenen Jahre stand es am Ende 55:68 (9:19, 12:15, 11:13, 23:21), wobei das Heimteam schwerlich zu toppende 56 Wurfversuche versiebte. Erfolgreich waren lediglich 17 Würfe, was unter dem Strich eine desaströse Trefferquote von 23 Prozent bedeutete.
Nördlingen begann die für den weiteren Saisonverlauf so wichtige Partie genau wie die Gäste aus Sachsen-Anhalt reichlich zerfahren. Fast drei Minuten dauerte es, bis Chante Stonewall die ersten Punkte erzielte. Vier Angriffe waren bis dahin vergeben worden, aber auch nach dem ersten Feldkorb war wenig Struktur im Nördlinger Spiel (2:8, 5. Minute). Beim 6:16 (8.) war der Rückstand erstmals zweistellig und blieb es bis zur ersten Viertelpause. Nur drei von 16 Wurfversuchen der Angels hatten bis dahin ihr Ziel gefunden. Halle, keineswegs überragend, hatte 41 Prozent seiner Würfe verwandelt.
Lotta Vehka-Aho mit Freiwürfen, Mariam Hasle-Lagemann und Lisa Bertholdt mit dem ersten Dreier des Spiels sorgten erstmals für spürbare Gegenwehr des Heimteams (16:23, 13.). Laura Schinkels Treffer aus der Halbdistanz konterte Olympionikin Romy Bär mit einem Dreier zum 18:26 und nach einem weiteren Dreier der Gäste war der alte Abstand wiederhergestellt. Beim 21:34-Rückstand nach 20 gespielten Minuten herrschte reichlich Frustration, und zwar bei Mannschaft wie Publikum gleichermaßen.
Probleme auch in Hälfte zwei
Der zweite Durchgang ging ähnlich weiter wie der erste geendet hatte: mit unterirdischen Wurfquoten nun aber beider Teams. Fast sieben Minuten lang passierte zum Gähnen wenig, einem einzigen Nördlinger Freiwurfpunkt von Laura Schinkel standen auch nur vier Zähler auf Gästeseite gegenüber, offensiv war es ein Duell Not gegen Elend (32:38, 27.). Jayda Jansen und Laura Schinkel gelangen in der letzten halben Minute des dritten Viertels wenigstens noch zwei Feldkörbe. Das Kurioseste am Schlussviertel aus der Sicht des Heimteams war, dass die Partie trotz einer weiterhin desaströsen Offensive der Angels knapp sechs Minuten vor dem Ende noch immer nicht endgültig verloren war. Dreier einer ansonsten unterirdisch werfenden Chante Stonewall und von Jana Koch bedeuteten den Anschluss zum 40:53-Zwischenstand – ein Ergebnis, das dann allerdings auch wieder mehr als zwei Minuten lang auf der Ergebnistafel stehen blieb.
Das Strohfeuer schien genauso schnell wieder erloschen, wie es kurz aufgeflackert war. War es in den letzten 90 Sekunden pure Verzweiflung oder doch die Erkenntnis, sich so in einem Heimspiel nicht präsentieren zu können: Stonewall sowie je zweimal Schinkel und Jansen sorgten jedenfalls für Ergebniskosmetik und sogar ein Fünkchen Hoffnung (55:61). Letztlich machte aber Halles Beste Emma Stach mit Freiwürfen den Deckel drauf und die amerikanische Centerin River Baldwin sorgte mit einem Dreier mit der Schlusssirene für den 55:68-Endstand. (dra)
Beste Werferinnen bei den Eigner Angels Nördlingen
Chante Stonewall (10 Punkte), Laura Schinkel (18) und Jayda Jansen (11/1), bei Halle überzeugten Emma Stach (22), River Baldwin (12 Punkte/12 Rebounds) und Jessie Edwards 11.