Die Chance auf einen nationalen Titel war selten so greifbar: Lediglich zwei Siege trennen die Angels von ihrem bislang größten Erfolg. Auf dem Weg ins Finalturnier besiegte das Team bereits die Konkurrentinnen aus Leverkusen, Oberhausen und zuletzt den Titelverteidiger Hannover. Besonders dieser Erfolg war ein emotionaler Triumph, hatten die Niedersachsen den Angels doch im vergangenen Jahr im Finale den Traum vom Pokalsieg in letzter Sekunde zunichtegemacht.
Nun, ein Jahr später, steht das Team erneut vor der großen Möglichkeit, Geschichte zu schreiben. Doch die Herausforderung ist enorm: Innerhalb von weniger als 24 Stunden müssen zwei Spiele absolviert werden, und das mit einem ohnehin kleinen Kader. Zudem gehören mit Tabellenführer Keltern, Meister ALBA Berlin und deren Bezwinger Saarlouis die aktuell drei besten Teams der Liga zu den Titelanwärtern. Die Nördlingerinnen gehen als Tabellenneunte somit als krasser Underdog in das Turnier.
Trotz der schwierigen Ausgangslage reist das Team mit voller Motivation in die Bundeshauptstadt. Trainerduo Kuusi/Albert erhält dabei Unterstützung von Teijo Sandvik, der bereits zum Jahresbeginn im Rahmen des Erasmusprogramms eine wertvolle Hilfe ist. Schon am Samstagabend (19:00 Uhr) wartet mit Keltern die härteste Prüfung. Bisher konnten die Angels gegen den Ligaprimus noch nie auf fremdem Boden gewinnen und mussten in dieser Saison bereits zwei klare Niederlagen hinnehmen. Doch die Sömmeringhalle in Berlin bietet als neutraler Austragungsort eine neue Möglichkeit, die bisherigen Verhältnisse auf den Kopf zu stellen. Keltern selbst unterlag hier erst am vergangenen Wochenende knapp gegen ALBA Berlin – ein gutes Omen für die Rieserinnen?
Sollte die Sensation gelingen, würden am Sonntag entweder ALBA Berlin oder die Saarlouis Royals als Endgegner warten. Das kleine Finale steigt um 13:00 Uhr, das große Finale um 16:00 Uhr.
Angels nehmen Underdog-Rolle an
Kapitänin Lisa Bertholdt ist hochmotiviert: „Wir freuen uns extrem, wieder im Top Four zu sein. Gegen Keltern haben wir eine schwere Aufgabe vor uns, aber wir nehmen die Underdog-Rolle gerne an. Unser Ziel ist es, unsere beste Leistung abzurufen und unsere harte Arbeit der letzten Wochen zu belohnen.“ Auch Mariam Haslé-Lagemann, die dienstälteste Angels-Spielerin, zeigt sich kämpferisch: „Jedes Team ist stark, aber wir kennen unsere eigenen Stärken. Wir haben die gesamte Saison hart gearbeitet und bewiesen, dass wir mit den Top-Teams mithalten können. Jetzt wollen wir uns selbst belohnen!“
Unterstützung gibt es nicht nur aus dem eigenen Team: Ein großer Tross an mitgereisten Fans wird die Angels lautstark in der historischen Sömmeringhalle unterstützen und für echte Heimspielatmosphäre sorgen.
Die Spannung ist greifbar, die Kulisse bereitet – es könnte ein historisches Wochenende für den Nördlinger Basketball werden. Wer die Angels vor Ort anfeuern möchte, kann sich die letzten Wochenendtickets unter albaberlin.de sichern. Alternativ wird das komplette Turnier live und kostenlos unter anderem auf sporttotal.tv übertragen. (dra)