Heimniederlage

Angels-Pleitenserie geht weiter

Chanel Ndi und die Angels hatte es schwer gegen den Herner TC. Bild: Michael Soller
Für die Eigner Angels läuft es aktuell nicht in der Liga. Gegen den Herner TC setzte es schon die dritte Niederlage in Folge. Vor allem in der Offensive ruckelte es einmal mehr.

Im Duell des Tabellenachten gegen den -siebten Herner TC unterlagen die Nördlingerinnen nach einer vor allem in der Offensive erneut bescheidenen Leistung klar mit 61:76 (16:19, 8:19, 21:15, 16:23). Das Spiel schien bereits zur Halbzeit bei einem Rückstand von 24:38 entschieden, wurde aber noch einmal spannend, als das Heimteam im dritten Viertel bis auf 45:51 herankam 

Die Angels starteten zunächst ganz anders als vor Wochenfrist beim Desaster gegen Halle und erzielten nach Block von Chante Stonewall und einer anschließenden wunderschönen Ballstafette durch Lisa Bertholdt die ersten zwei Punkte des Spiels. Mit ein bisschen Verzögerung folgten ein rasanter Korbleger und zwei Freiwurfpunkte von Laura Schinkel (6:8/5. Minute). Die Angels waren sichtlich bemüht, den Tabellennachbarn durch aggressive Defense in Bedrängnis zu bedrängen, vergab aber die anschließenden guten Möglichkeiten nach Ballgewinnen (Stonewall, Mariam Haslé-Lagemann, Jayda Jansen). Lediglich die erneut zuverlässige Schinkel traf zum 11:16 und Bertholdt verwandelte einen Dreier zum 14:15. Der erste Korb von Stonewall bedeutete den 16:19-Zwischenstand. Auffällig nach den ersten zehn Minuten: Liga-Topscorerin Paige Robinson war kaum zu sehen (2 Punkte), wurde aber auch vor allem von Mariam Haslé-Lagemann äußerst aufmerksam von Ball und Korb ferngehalten.

Enttäuschung schon zur Halbzeit

Als Haslé-Lagemann zum Start ins zweite Viertel auf der Bank blieb, nutzte Robinson das prompt zu zwei Dreiern und Angels-Coach Niko Kuusi war zu einer schnellen Auszeit gezwungen (16:27, 12.).  Während Herne mit einfachen Würfen Erfolg hatte, musste sich das Heimteam seine Punkte hart erarbeiten, ohne den Rückstand nennenswert verkürzen zu können (24:33/17.). Als Robinson ihren dritten Dreier in diesem Viertel traf, waren die Gäste sogar auf 24:36 weg und Kuusi musste in einer weiteren Auszeit nachjustieren. Weil aber auch in den letzten zweieinhalb Minuten im Angriff gar nichts gelang, war der 24:38-Halbzeitstand erneut enttäuschend. 

Ausgeglichen begann das dritte Viertel. Bei den Angels hatten Schinkel und Stonewall jeweils erfolgreiche Korbaktionen mit Bonusfreiwurf, bei Herne waren weiterhin Robinson und nun auch die französische Aufbauspielerin Lisa Parisi die Protagonistinnen (35:51/26.). Dann verkürzten Stonewall mit fünf Punkten, Haslé-Lagemann, Lotta Vehka-Ako, Jana Koch sowie Jansen auf 45:51 (29.) und waren plötzlich wieder in Schlagdistanz. Verbissen wurde es im Schlussviertel. Als Stonewall und Ex-Angel Leonie Kambach unter dem Korb mächtig zusammenprallten, mussten beide ausgewechselt werden, was für Nördlingen der größere Nachteil war, denn die US-Amerikanerin hatte in den Minuten zuvor mehrere gute Aktionen gezeigt (49:58/33.). Beifall gab es, als Stonewall die Zähne zusammenbiss und aufs Spielfeld zurückkehrte. Die Siegchance war trotzdem wenig später dahin, als die aus Hannover nach Herne gekommene Niederländerin Jongeling zwei Dreier hintereinander verwandelte und auf 49:66 stellte (35.). So kam auch Anna Löffler noch zu knapp drei Einsatzminuten, die sie und ihre Teamkolleginnen unter anderem durch drei Dreier in der Schlussminute (Koch, Schinkel, Löffler) noch zur Ergebniskosmetik nutzten. Trotzdem war der 61:76-Endstand vor 360 Zuschauern in der Hermann-Keßler-Halle erneut ernüchternd. (dra)

Beste Werferinnen

Bei den Eigner Angels: Laura Schinkel (21), Chante Stonewall (16). 
Bei Herne: Paige Robinson (18), Allison Day (16), Rowena Jongeling (11), Leonie Kambach (11).