Im Vorbereitungsspiel gegen Wasserburg glänzten die Eigner Angels mit einem 106:64 (23:14, 32:8, 31:20, 20:22) und erinnerten kurzzeitig an die alten Zeiten, als die beiden bayerischen Vertreter in der Frauen-Basketball-Bundesliga legendäre Matches austrugen. Da konnte dem Zuschauer fast nostalgisch ums Herz werden, als am Samstag die Eigner Angels ihre Formkurve gegen den ehemaligen Serienmeister und jetzigen Zweitlisten TSV 1880 Wasserburg testeten. Früh im Match zeigte sich der Klassenunterschied hauptsächlich in der Körperlichkeit was die Verteidigungsarbeit angeht. In der Offense trafen Hawthorne und Stonewall auf wenig Gegenwehr, nachdem der US-Import der Oberbayerinnen auf der Centerposition fehlte. Nach 55:22 in der Halbzeit agierte Coach Kuusi über weite Strecken in den zweiten 20 Minuten mit seinen Jüngsten, die sich allesamt hervorragend einbrachten. Das Endergebnis von 106:64 hatte dabei eigentlich nur statistischen Wert.
Nördlingen ringt Ligarivale Marburg nieder
Der BC pharmaserv Marburg, Gegner am Sonntag, stellte da schon einen ganz anderen Gradmesser dar. Der einzige Erstligist aus Hessen hat sein Team nach der Pleite der letzten Saison, als man nur deshalb erstklassig blieb, weil niemand aus Liga 2 aufsteigen wollte, quasi komplett umgekrempelt. Die Konstante in Marburg sitzt auf der Trainerbank. Coach Unger hat sein neu formiertes Team bereits gut eingeschworen und eingespielt. Bei den Angels dauerte es etwas bis man sich auf das deutlich intensivere Niveau eingestellt hatte.
Nach anfänglichem Rückstand hatte sich das neue US-Trio der Eigner-Girls eingegroovt und ihr Team in Führung gebracht. Während Neuzugang Laura Schinkel souverän und energisch Regie führte, war es vor allem Chante Stonewall, die immer wieder überraschende Akzente setzte: Steals, Assists, Dreier. Ihre Kollegin Laci Hawthorne stand ihr dabei in nichts nach. So trugen die Angels eine knappe 46:44-Führung in die Halbzeitpause und bauten diese im dritten Durchgang sogar in den zweistelligen Bereich aus. Hauptverantwortlich dafür zeichneten Jayda Jansen und Laura Schinkel.
Beim Stand von 73:70 starteten die Teams in den letzten Abschnitt. Wer hatte nach anstrengenden Trainingswochen und einem höllischen Spieltempo noch mehr Sprit im Tank? Obwohl so mancher Spielerin die Müdigkeit deutlich anzusehen war, agierten Niko Kuusis Mädels clever genug um am Ende mit 91:90 den dritten Sieg im dritten Vorbereitungsspiel einzufahren. Fazit des Wochenendes: Die Richtung stimmt, die Mannschaft harmoniert, viele Kleinigkeiten bedürfen noch der Verbesserung, aber im Ries kann man mit Zuversicht dem Saisonstart entgegenblicken.
Am kommenden Wochenende steht die Teilnahme an einem internationalen Turnier im italienischen Brescia an, wo weiter an der Abstimmung gefeilt werden soll bevor die Saison am 28. Sptember mit einem Heimspiel beginnt.
Die Angels im Überblick
Bei den Angels spielten: Chante Stonewall (23 Punkte gegen Wasserburg, 23 gegen Marburg), Lotta Vekha-aho (4/8), Laura Schinkel (10/17), Chanel Ndi (7/-), Jana Koch (7/-), Laci Hawthorne (28/23), Jayda Jansen (6/15), Mariam Haslé-Lagemann (11/-) , Lisa Bertholdt (10/5) , Anna Löffler (2/-)