5. Juni 2020, 08:33
Basketball

Angels geben Wasserstandsbericht

Schon letzte Saison im Angels-Trikot und auch in der kommenden Spielzeit (von links): Laura Geiselsöder, Steffi Sachnovski, Mona Berlitz und Amenze Obanor Bild: Martin Fürleger
Die Saison ist neu, die Umstände völlig anders, doch die Philosophie der BG Donau-Ries und ihrer Bundesligatruppe XCYDE Angels bleibt die alte. Hochklassigen, attraktiven Basketballsport bieten mit möglichst vielen deutschen Spielerinnen.

Acht Spielerinnen umfasst der offizielle Kader der XCYDE Angels bisher bereits, sieben davon gehören in die Rubrik „Einheimische“ oder neudeutsch "Homegrown", und von dreien sei hier explizit die Rede.

Alle drei hatten bereits in der Vorsaison das Angels-Trikot an. Damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon fast auf. Während Amenze Obanor (Jahrgang 1985) zu den erfahrensten Akteurinnen in der Liga zählt, gehören Stephanie Sachnovski und Mona Berlitz mit ihren 18 bzw. 17 Lenzen nach wie vor zu den aufstrebenden Talenten.

Obanor, die seit mittlerweile fünf Spielzeiten zum Angels-Kader gehört, ist aus diesem gar nicht mehr wegzudenken. Entsprechend froh waren sportliche Leitung und Coach, als die gebürtige Münsteranerin zusagte, eine weitere Saison in der 1. Liga an ihre Karriere dranzuhängen. Zunächst einmal bis Weihnachten wird die 1,85 m große Centerspielerin ihren Fulltime-Job mit den Anforderungen der 1. Liga in Einklang bringen. Das allein nötigt schon höchsten Respekt ab. Mit ihrer Physis und Athletik erfüllt sie ihre Rolle als Back-up-Post-Player, steigert das Trainingsniveau auf der großen Position und gibt den Innenspielerinnen während der Matches immer wieder wichtige Pausen. Dass Mesi, wie sie allseits genannt wird, eine Spielerin ist, wie sie jeder Coach in seinem Teamgefüge haben möchte, sei hier nur am Rande erwähnt.

Zwei Spielerinnen am Beginn ihrer Laufbahn

Am Anfang ihrer Karriere stehen die anderen beiden Spielerinnen, von denen hier die Rede sein soll. Stephanie Sachnovski, gebürtige Rieserin und Nachwuchsspielerin aus dem Talentschuppen des TSV Nördlingen, sammelte bereits letzte Saison in Summe 20 Minuten Bundesligaluft. Unvergessen dabei ihr Buzzer-Beater-Dreier gegen den deutschen Meister aus Herne. In der kommenden Spielzeit wird Steffi nach ihrem erfolgreichen Abitur ein FSJ-Jahr absolvieren und kann sich demnach viel stärker auf ihre sportliche Karriere konzentrieren. Neben dem XCYDE-Team ist sie nach wie vor in der Regionalliga-Mannschaft des TSV einsatzberechtigt. Man darf gespannt sein, wie sich die 18-jährige unter der Regie von Coach Tony Imreh weiterentwickeln wird.

Auch Mona Berlitz besaß in der letzten Saison bereits das Angels-Trikot mit ihrem Namen drauf. Offiziell einsetzbar war sie jedoch nicht, weil sie bereits für ihren Heimatverein SSV Schrobenhausen und die Regionalliga-Mannschaft des TSV Nördlingen gemeldet war. In drei verschiedenen Vereinen darf man jedoch nicht spielen und so war ein offizieller Einsatz bei den Angels ausgeschlossen. Im kommenden Jahr wird die 17-jährige Gymnasiastin den Schritt wagen und neben ihrem Heimatverein, dem sie treu bleiben möchte, in der Bundesliga auflaufen. Die unglaublich ehrgeizige Athletin traut sich zu, auf der Position 4 in Deutschlands höchster Liga zu spielen. Dies wird sicherlich eine Weile dauern, aber Coach Tony ist voller Zuversicht, was sein Jungtalent angeht, und glaubt an das Entwicklungspotential der Oberbayerin. Wer Monas Talent noch nicht auf dem Schirm hatte, den ließen letztlich ihre 78 Punkte in einem Bezirksoberliga-Spiel letzte Saison aufhorchen und erahnen, dass die Schrobenhausenerin wohl für höhere Gefilde prädestiniert ist.

Der bisherige Angels-Kader trägt natürlich auch den Unwägbarkeiten Rechnung, dass noch niemand genau weiß, wann die Saison beginnen kann und mit welchem Budget man kalkulieren kann. Trotz etlicher Zusagen langjähriger Sponsoren bleiben immer noch einige Posten offen, insbesondere zu erwartende Zuschauereinnahmen sind derzeit nicht zu beziffern. Dennoch besitzt der Kader bereits deutliche Konturen und lässt auf den noch vakanten Ausländerpositionen viele Optionen offen. Anneke Schlüter, Laura Geiselsöder, Magaly Meynadier und Levke Brodersen bringen jede Menge Erfahrung mit, während Sachnovski, Berlitz und die aus Ludwigsburg kommende Yesilova zur Fraktion der „Jungen Wilden“ zählen, die unter Coach Imreh wachsen werden. (pm)

Der Kader Stand jetzt:

  • Levke Brodersen (Position: 1, Staatsbürgerschaft: D, Alter: 25, letzter Verein: Saarlouis Royals)
  • Selma Yesilova (1, D, 18, BSG Ludwigsburg)
  • Magaly Menadier (2, LUX, 28, XCYDE Angels)
  • Stephanie Sachnovski (2, D, 18, XCYDE Angels/TSV Nördlingen)
  • Anneke Schlüter (3, D, 25, Oakland Wolves,GB)
  • Laura Geiselsöder (3/4, D, 25, XCYDE Angels)
  • Mona Berlitz (4, D, 17, SSV Schrobenhausen/ TSV Nördlingen)
  • Amenze Obanor (5, D, 34, XCYDE Angels)