Basketball-Bundesliga

Angels gewinnen durch herausragende Teamleistung

Symptomatisches Bild: Angels-Spielerin Bianca Helmig jubelt, während sich Hannover ratlos am Kopf kratzen. Toller und unerwarteter 76:60-Sieg der Eigner-Girls gegen die Luchse aus Hannover. Bild: Jochen Aumann
Mit einer glänzenden Teamleistung gelang den Eigner Angels am Wochenende ein überzeugender 76:60-Heimsieg gegen die Hannover Luchse. Durch den Sieg springen die Angels auf Platz 7 in der Tabelle.

Ein Kraftakt sondergleichen gelang den Eigner Angels gegen den Tabellenvierten aus Hannover. Mit einer glänzenden Teamleistung in Offensive wie Defensive wurden die Hannover Luchse 76:60 besiegt, wobei die Kanadierin Sami Hill und die finnische Nationalspielerin Elina Koskimies herausragten.

Unter anderen Umständen wäre der Auftritt der Hannoveranerinnen in Nördlingen wohl auch als Klassenfahrt und großes Wiedersehen gefeiert worden. Die drei Ex-Wasserburgerinnen Moten, Zipser und Eckerle zurück in Bayern, die Ex-Angels Tarasava, McCray und Parsons zurück an alter Wirkungsstätte, nicht zu vergessen Team-Managerin Doro Richter. Am Ende geht es im Profisport aber nicht um Ressentiments, sondern um Punkte und da wollten sich beide Teams keine Blöße geben.

Sensationelle Führung nach dem ersten Viertel

Wie beflügelt von der Anwesenheit ihres - extra aus Kalifornien eingeflogenen Vaters - legte Nördlingens Asha Thomas los, als gäbe es kein Morgen. Acht der ersten neun Angels-Punkte gingen auf ihr Konto. Angestachelt von ihrer Performance lagen die Gastgeberinnen schnell mit 18:11 in Führung. Dann packte das finnische National-Duo noch sechs Punkte drauf und die Rieserinnen lagen sensationell zur Viertelpause mit 26:13 vorne.

Dass Hannover nicht zufällig in der oberen Tabellenhälfte steht, bewiesen die "Luchse" zu Beginn des zweiten Abschnitts eindrucksvoll. Immer wieder schnappten sich Hannovers Brossmann und McCray offensive Rebounds und verkürzten so den Rückstand. "Play our game" übertönte Nördlingens stimmgewaltiger Coach Tony Imreh die anwesenden Zuschauer in der Hermann-Keßler-Halle und seine Mädels folgten seiner Aufforderung prompt. Bianca Helmig nahm ihren Gegenspielerinnen zwei Mal den Ball aus den Händen, während sich ihre Mannschaftskolleginnen auf ihre Stärken konzentrierten: Koskimies scorte unter dem Korb, Hill von außen und alle packten gemeinsam beim Kampf um die Rebounds zu. Die Angels-Halbzeitführung von 43:25 war die logische Konsequenz einer hervorragenden Teamleistung.

Sami Hill überzeugt nach der Pause 

Was sind schon 18 Punkte Führung in der Halbzeit im Spitzen-Basketball? Nichts, respektive fast nichts. Nach zweieinhalb Minuten waren es nur noch zehn. Mit Dreiern und Offensivrebounds legten die Gäste ein paar Schwachstellen der Angels bloß, doch die Kampfkraft von Hill und Co bewies Resilienz. Ein ums andere Mal sprintete Sami Hill mit ihrem überragenden Speed wie eine Slalomläuferin über das Feld sprintet und ließ den Zuschauern so den Atem stocken. Die Kanadierin lieferte aber nicht nur exzellente Offensiv-Aktionen, sie legte auch Hannovers Topstar Moten an die Kette, sodass diese weit unter ihren Möglichkeiten blieb.

Starke Defense und überzeugendes Teamplay 

15 Punkte betrug die Führung der Heimmannschaft zu Beginn des letzten Abschnitts, den Hill & Co in der Folge zum Schaulaufen nutzen sollten. Auch wenn die Kräfte zusehends schwanden, was aufgrund der hohen Intensität des Spiels kein Wunder war, ließen die Angels an diesem Sonntag nichts mehr anbrennen, spielten ihre ganze Routine aus und zogen den Luchsen mit 76:60 den Zahn. Am Ende standen auf Seiten der Angels 15 Steals sowie 12 Assists. Diese Statistik unterstreicht noch einmal die Überlegenheit der Hausherrinnen in der Verteidigung und im Teamplay. Wenn jetzt noch Haslé -Lagemann und Wilson ins Team zurückkehren, können auch die oberen Regionen der Tabelle angegriffen werden. (pm)