Insgesamt 87 Menschen sind mit dem Bus zum Pokalviertelfinale, welches am Sonntag stattfand, gefahren. Zusätzlich dazu haben sich noch weitere Nördlinger auf die weite Reise begeben und so zählte man in Berlin beinahe mehr Nördlinger Fans als Einheimische. Alle, egal ob Spielerinnen, Coaches oder Fans, alle sind mit einem klaren Ziel vor Augen gen Hauptstadt gefahren: Ein Sieg sollte her, denn man möchte im Top-Four des Pokalturniers auflaufen. Die Rollen der beiden Mannschaften schienen klar verteilt zu sein: Ein Erstligist trifft auf einen Zweitligisten, favorisiert waren demnach die Nördlinger Engel. Bevor es aber in die Halle ging, stand für die mitgereisten Fans noch etwas besonders an. Am Sonntagvormittag machten sie noch eine Stadtführung durch die Hauptstadt. Pünktlich um 15:30 Uhr ertönte dann in der Max-Schmeling-Halle B der Pfiff zum Spielbeginn.
Das Spiel begann mit Ballbesitz für Nördlingen, doch die ersten Punkte holten sich die Gastgeberinnen durch ihren Power-Forward Erika Livermore. Dass es ein schnelles Spiel werden würde, zeichnete sich früh ab. Denn die ersten Punkte der Berlinerinnen blieben nicht lange unbeantwortet und Leslie Vorpahl schaffte zügig den Ausgleich. Das Punkteglück lag zudem auf Seiten der Rieserinnen, denn die Turnover der Gastgeberinnen wurden direkt mit Punkten bestraft. Kleinere Fehler der Nördlinger Offense wurden ebenso direkt ausgebügelt. Auffällig war schon im ersten Viertel die Anzahl an 3er-Versuchen der Gäste: 4 aus 10 Versuchen wurden von den Hauptstädtlern verwandelt, drei davon von Point Guard Lena Gohlisch. Doch bei der Zweierquote hatten ganz klar die Nördlingerinnen die Nase vorn, 8 von 11 Versuchen fanden ihr Ziel und so stand es am Ende des ersten Viertels 15:22 für die Gäste aus dem Ries.
Auch das zweite Viertel startete mit Punkten für die Berlinerinnen und schnellen Seitenwechseln, wobei beide Mannschaften zuverlässig den Weg zum Korb fanden. Beinahe jeder Korb der Hauptstädter wurde mit einem Korb der XCYDE Angels beantwortet. Beiden Teams stand der Kampfgeist förmlich ins Gesicht geschrieben, die Angriffe waren bissig und die Defenses standen stabil. Doch letztendlich gewinnt Nördlingen auch das zweite Viertel und es ging mit einem Stand von 32:48 in die Halbzeitpause, nachdem vier Sekunden vor dem Pfiff Samantha Hill mit einem Zwei-Punkte-Wurf die letzten Punkte der ersten Spielhälfte erzielte.
Nach der Halbzeit fanden beide Mannschaften zunächst gut in das Match, so wandelten die Nördlingerinnen bereits den ersten Angriff in Punkte um und Berlin konterte direkt. Während die Gastgeberinnen bei den folgenden Spielzügen weniger erfolgreich waren, ist jeder Angriff der Rieserinnen mit Punkten belohnt worden. So stand es zwischenzeitlich 37:61, was ein großer Verdienst der Defense war. Doch nicht nur auf dem Parkett waren die Rieserinnen auffällig, die mitgereisten Fans machten sich nämlich durchgängig lautstark bemerkbar und übertönten die Fans der Albas ohne große Mühe. Es fühlte sich fast wie ein Heimspiel an. Den Rückstand konnten die Berlinerinnen dann auch im dritten Viertel nicht aufholen und so stand es vor dem letzten Viertel 50:72.
Mit einem Abstand von 22 Punkten in das vierte Viertel zu starten sah schon fast nach einem gemütlichen Polster und sicherem Sieg für den ohnehin favorisierten Erstligisten aus Nördlingen aus und so schien es, als würden die XCYDE Angels die letzten 10 Minuten etwas ruhiger angehen lassen. Doch auch die Gastgeberinnen konnten zu Beginn des letzten Spielabschnittes keinen Angriff in Punkte umwandeln. Erst in ihrem dritten Versuch gelang es den Berlinerinnen, die ersten Punkte des Viertels auf die Anzeigentafel zu bringen. Die Verteidigung der Rieserinnen war nun etwas offener, was die Gegner direkt nutzten und somit ein paar Punkte näher an die Nördlingerinnen herankamen. Doch auch wenn Berlin das letzte Viertel für sich entscheiden konnte (20:14), so reichte das nicht, um das Ergebnis noch einmal zu kippen, und Nördlingen gewann souverän mit 70:86.
Mit dem Schlusspfiff brach dann auf der Nördlinger Seite der Halle Party-Stimmung aus und es wurde lautstark der Einzug in das Final-Four des Pokal-Turniers gefeiert. Da hatte sich der weite Weg für die vielen mitgereisten Zuschauer gelohnt. Von den insgesamt 250 Zuschauern in der Max-Schmeling Halle waren gut die Hälfte aus dem Ries und die Stimmung war von einem Heimspiel nicht zu unterscheiden. Danke dafür!
Für Nördlingen spielten: Leslie Vorpahl (8), Danielle McCray (16), Magaly Meynadier (22, 4 Dreier), Amenze Obanor (4, 10 Rebounds), Julia Förner (8), Samantha Hill (26), Laura Geiselsöder (2), Heta Äijänen
Bei Alba Berlin fielen auf: Lena Gohlisch (21 Punkte, 5 Dreier, 6 Rebounds) und Erika Livermore (18 Punkte, 2 Dreier, 6 Rebounds) (ayg)