Transition, Transition, Transition. So bezeichnet man im modernen Basketball den schnellen Übergang von Defensive zu Offensive oder auch andersherum. Umschaltspiel würde man wohl im Fußballerjargon sagen. Die XCYDE Angels beherrschen dieses Element des Basketballs besonders gut und haben es unter ihrem Coach Ajtony Imreh zu ihrem Markenzeichen gemacht. Danielle McCray und Sami Hill schalteten derart schnell um, dass es den Eisvögeln aus Freiburg erst einmal die Luft nahm. Doch auch die Gäste zeigten, dass sie Transition können und glichen das Match in Windeseile wieder aus. Ihre Scharfschützinnen Breen und Hart hielten ihr Team im Spiel. Bis zum 20:19-Zwischenstand nach dem ersten Viertel hatte die wieder erfreulich gut gefüllte Hermann-Keßler-Halle eine sehr sehr gute und intensiv geführte Partie gesehen. So ging es auch weiter und erst als die dominierende Gästespielerin Hart zur Erholung auf der Bank Platz nahm, ergriffen Vorpahl und Co die Chance um sich ein wenig abzusetzen und das Ergebnis bis zur Halbzeit auf 42:33 hochzuschrauben.
Mit extrem hoher Intensität ging es weiter und dazu absolut sehenswert: rassige Zweikämpfe auf allen Positionen. Geiselsöder gegen Hart. Hill gegen Rohdewald, Vorpahl gegen Breen, Meynadier gegen Genco. Die Angels behaupteten ihren Vorsprung durch das dritte Viertel hindurch und lagen mit sieben Punkten in Führung als zum letzten Mal eine Viertelpause anstand. Transition-Basketball kostet eine Menge Energie und Kraft. Welches Team würde noch mehr davon im Tank haben? Eine frühe Antwort kam von Angels-Spielerin Magaly Meynadier. Hervorragend bedient von ihrer kongenialen Partnerin Vorpahl tanzte die Luxemburgerin durch die Freiburger Zone und schraubte den Nördlinger Vorsprung in zweistellige Dimensionen. Das Match wäre zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden gewesen, wäre da nicht Gästespielerin Samantha Fuehring gewesen, die in der zweiten Halbzeit kaum noch zu stoppen war. Und so kam was kommen musste: 40 Minuten Basketball schrumpften am Ende auf entscheidende 5,8 Sekunden zusammen. Rohedefeld hatte per Jumpshot zum 85:85 ausgeglichen. Auszeit Nördlingen. Der Ball ging zu Luisa Geiselsöder, die den Wurf auch losbekam, aber der Ball wollte nicht in den Korb fallen. Verlängerung: als wollte die 19-jährige Nördlingerin diesen Fehlwurf wieder gutmachen, lief sie in den 5 Minuten Extrazeit zur Hochform auf, klaute Freiburg zwei Mal den Ball und traf, traf und traf. Dass Coach Imrehs Team nach 40 Minuten extrem intensivem Basketball noch die Kraft hatte zuzulegen war beeindruckend. Doch auch den unterlegenen Freiburgern ist Respekt zu zollen, wie sie sich immer wieder zurückkämpften und die Verlängerung erzwangen, war bewundernswert. Die Wurfquoten belegen wie hochklassig die Partie war: Dreierquoten 11 von 21 (Angels), 8 von 15 (Eisvögel). Freiwürfe: 20 von 25 (Angels), 20 von 23 (Eisvögel). Ausschlaggebend waren aber nicht die Wurfquoten, sondern die unbeschreiblichen 28 Steals, die sich die Angels schnappten und nicht zu vergessen die 23 Assists, die die Spielfreude der Imreh-Truppe belegen.
So kann es weiter gehen und so kommt die Auswärtsfahrt zum Bayernderby nach Wasserburg am nächsten Sonntag nicht unbedingt zur Unzeit.
Vorpahl (19, 4 Dreier), McCray (14, 8 Rebounds), Meynadier (15, 3), Förner (6, 2), Hill (12,2), Laura und Luisa Geiselsöder (29, 1, 9 Reboounds), Sachnovski , Äijänen (6).
Bei Freiburg fielen auf: Fuehring (25), Breen (21), Rodefeld (20), Hart (13). (pm)