Damit war die Solidarität dann aber auch vorbei. Der Tabellenelfte aus Sachsen-Anhalt war nicht ins Ries gekommen um solidarisch Punkte abzuliefern. Mit einer schnellen 5:0-Führung und entsprechendem Selbstbewusstsein machten die Hallenserinnen dies von Anfang an klar. Lions-Kapitänin Grudzien spielte sich den Frust der Freitagspartie geradezu von der Seele, als sie nach wenigen Minuten disqualifiziert worden war. Mit 11 Punkten im ersten Viertel war sie der Funke der das Offensivspiel der Gäste zündete. Erst als Julia Köppl ihre Bewachung übernahm, stand die Rieser Defensive besser und die Österreicherin war es auch, die die Aufholjagd der Angels initiierte bis es nach 10 Minuten 22:22 stand.
Im zweiten Viertel kamen die Angels endlich ins Laufen. Ausgangspunkt einiger sehenswerter Schnellangriffe war aber natürlich die Nördlinger Verteidigung. Punktemäßige Nutznießer waren häufig die Innenspieler, wenn der Ball letztlich unter den Korb zu Leaphart, Waldner oder Köppl gepasst wurde. Point Guard Laken James agierte hier mit gutem Instinkt für die richtigen Passoptionen und sie war es auch, die mit einem glücklichen Buzzerbeater-Dreier den Halbzeitstand von 46:42 herstellte.
Zweimal Führung
Im dritten Viertel gelang es den Lions eine zwischenzeitliche 10-Punkte-Führung der Angels wieder zu egalisieren, so dass man zu Beginn des Schluss-Abschnitts quasi wieder bei Null anfing, oder genauer bei 56:56. Kein Wunder, dass es kurz vor Ende der Partie immer noch extrem eng zuging. Halles englische Nationalspielerin Simpson besorgte eine Minute vor Schluss per Dreier die 70:69-Führung der Gäste. Da saß Nördlingens Leaphart längst mit fünf Fouls auf der Bank. Dasselbe Schicksal ereilte auch Halles Bester Grudzien nach einer konzentrierten Offense der Angels. Waldner und Meynadier drehten das Match erneut für die Angels: 72:70. Doch die Lions hatten bessere Nerven an der Freiwurflinie, trafen ihre Würfe von dort im Gegensatz zu Nördlingens Waldner und brachten das Spiel in die Verlängerung. Sie bekamen allerdings auch in Summe deren 36 zugesprochen gegenüber nur 16 bei den Angels, ein Faktor, der am Ende durchaus ausschlaggebend war.
Nächstes Heimspile am Mittwoch
Mittlerweile hatte auch Julia Köppl ihre fünften Foulpfiff bekommen, so dass Coach Imreh mit Laura Geiselsöder auf der großen Position spielte. In der Overtime agierten die XCYDE-Girls zusehends unglücklich, bekamen auch die Foul-Calls nicht mehr, die man sich gewünscht hätte und mussten am Ende den Gästen mit 76:78 die Punkte überlassen, die man so dringend gebraucht hätte um sich am Play-Off-Platz acht in der Tabelle festzutackern.
Die nächste Gelegenheit, diese doch noch zu ergattern bietet sich bereits am Mittwoch, wo das nächste Heimspiel auf dem Programm steht.(pm)
Selma Yesilova (n.e.), Magaly Meynadier (9), Levke Brodersen (3), Laken James (11), Anneke Schlüter (10), Respect Leaphart (13), Victoria Waldner (17, 10 Rebounds), Julia Köppl (5), Laura Geiselsöder (6), Mona Berlitz und Amenze Obanor (2).