Satz mit X? Wieder nix. Trotz berechtigter Hoffnungen auf Seiten der Nördlinger Bundesligadamen wurde es auch im 12.Jahr der Erstliga-Zugehörigkeit nichts mit einem Sieg in Wasserburg. Sonntag Nachmittag, 24 Grad Sonne, bester Bergblick. Wer verirrt sich da in Wasserburg in die Badria-Halle um ein Basketball-Spiel anzuschauen? Wer immer sich so entschied, musste es nicht bereuen. Die zwei derzeit besten Frauenbasketball-Teams Bayerns lieferten sich ein fulminantes Duell, das die Angels nach einem Black-Out im dritten Viertel am Ende etwas zu deutlich mit 81:56 abgeben mussten. Die Gäste erwischten den besseren Start und überraschten den Serienmeister vom Inn vor allem durch ihre Aggressivität. Dreier von Hill, Vorpahl und Meynadier diktierten die Offense der Angels bis kurz vor Ende des ersten Viertels, als die Wasserburger einen Zwischenspurt einlegten und mit 21:19 in Führung gingen.
Nur zu acht angereist und unter der Woche von Erkältungen gebeutelt, war die bange Frage, ob Vorpahl und Co das hohe Tempo und die harte Verteidigungsarbeit auch das ganze Spiel würden durchhalten können. Doch gemach.
Im zweiten Abschnitt beharkten sich die beiden Erstligisten nach allen Mitteln der Basketball-Kunst. Angels-Coach Imreh suchte genauso nach Schwachstellen beim Gegner wie sein Pendant Parsons. Ergebnis: einmal führte Wasserburg mit einem oder zwei Punkten, einmal Nördlingen. Ein größerer Vorsprung wurde sich nicht gegönnt bis wiederum die Gastgeber in der letzten Minute mit einem Mini-Lauf sich den 38:33-Vorsprung sicherten, den sie mit in die Kabine nahmen.
Halbzeitpause, neues Konzept. Die XCYDE-Girls trugen den Ball mehrfach unter den Korb zu ihrer jungen Centerin Luisa Geiselsöder, die in den letzten Spielen so hervorragend brilliert hatte. Doch die enorm physische Gangart ihrer Gegenspielerin McKay raubte der jungen Nördlingerin den Atem. Wasserburg nutzte die punktelose Phase der Gäste um davon zu ziehen und das alles ohne etwas Zählbares auf Gästeseite. Auch zwei Auszeiten von Angels-Coach Imreh änderten nichts an der offensiven Misere. Es dauerte geschlagene sieben Minuten, sieben grausame Minuten, in denen der Wasserburger Korb wie vernagelt wirkte. Danach stand es 55:33 und das Match war entschieden, obwohl noch 13 Minuten zu spielen waren. Das Wasserburger Selbstbewusstsein war in nicht messbare Höhen gestiegen. Umgekehrt verhielt es sich mit der Stimmungslage bei den Gästen.
Doch in der letzten Viertelpause berappelten sich Meynadier und Co wieder. Hut ab vor der mentalen Leistung, sich in der Badriahalle nicht aufzugeben, sondern noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren. An einen Umschwung war jedoch nicht mehr zu denken. Die beiden Kapitäne Laura Geiselsöder und Magaly Meynadier gingen voran und bewiesen Moral. Danielle McCray zeigte, dass sie aus der Mitteldistanz eine Macht sein kann. Die 81:56-Niederlage in Wasserburg wird diese mental so starke Angels-Mannschaft nicht umwerfen. Wenn wieder alle gesund und an Bord sind, wird man wieder positive Ergebnisse einfahren. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits beim vorgezogenen Auswärtsspiel in Halle am kommenden Donnerstag.
Leider gibt es keine Zahlen von dieser Bundesliga-Begegnung. Der eingeteilte Scouter hat sich wohl für Sonne und Bergblick entschieden.
Für die XCYDE Angels spielten: Leslie Vorpahl, Danielle McCray, Magaly Meynadier, Julia Förner, Samantha Hill, Heta Äijänen, Laura und Luisa Geiselsöder. (pm)