CJ steht für Chelsea Jennings. Die Texanerin soll, nachdem man auf eine Weiterverpflichtung von Sami Hill verzichtete, auf dem Flügel für Furore und hauptsächlich für Punkte sorgen. Für Coach Imreh waren es aber nicht nur ihre offensiven Qualitäten, die den Ausschlag für die US-Amerikanerin gab. Der neue Coach der Angels legt großen Wert auf Verteidigung und achtete im Videostudium besonders darauf, ob die 25-Jährige auch defensive Qualitäten vorzuweisen habe. Unter den strengen Augen des Ungarn fielen bei diesem Test etliche Kandidatinnen einer langen Liste durchs Raster. Mit einer Spannweite von imposanten 1,90m überraschte die 1,72m große Guardspielerin so manche Gegnerin und luchste ihr den Ball ab. „Ballklauer vom Dienst“, das wäre ein Titel, den Coach Imreh gerne in seinem Team sehen würde. Abgesehen davon ist CJ ein ausgemachter Scorer. Dies stellte sie nicht nur in ihrem College Texas A&M unter Beweis, sondern auch bei ihren drei Europastationen, PAOK Thessaloniki in Griechenland, Hogsbo Basket in Schweden und SISU Copenhagen in Dänemark, wo sie knapp 20 Punkte und 7 Rebounds auflegte bei beeindruckenden Trefferquoten: 50 Prozent aus dem Feld und 91 Prozent von der Freiwurflinie.
Die 13 als Glückszahl
Jennings freut sich nach eigenen Aussagen auf die Herausforderung in der deutschen Liga und bereitet sich derzeit akribisch mit Yoga, Kraft- und Athletiktraining vor. Ihre Rückennummer 13 begleitet sie dabei schon während ihrer Karriere und ist, so seltsam es klingt, für sie eine Glücksnummer. Ursprünglich war sie eine Notlösung, weil die eigentliche Wunschnummer 3 meist schon von anderen Spielerinnen belegt war. Eine 1 davor zu stellen, war da eher eine Alternativlösung, die sich im Laufe der Zeit dann zur Ideal-Lösung entwickelt hat, zumal diese Unglückszahl sehr häufig frei ist. Aberglaube ist sowieso nicht das Ding der Texanerin, die nicht nur sehr gläubig ist und ihren Glauben lebt, sondern auch ein eigenes Mode-Label entwickelt hat. Unter dem Slogan „LWP: Live with Purpose“ kreiert und verkauft CJ Klamotten und Accessoires über ihren Webshop und nutzt so die Zeit, die bleibt neben ihrem Haupt-Job als Basketball-Profi. „Lebe für einen Zweck“ ist kein bloßer Slogan, sondern Chelseas Lebensmotto. Insofern sieht der Erfahrung „Germany“ mit großer Vorfreude und Spannung entgegen. „Ich werde Deutschland eine superoffene Persönlichkeit präsentieren und mich mit vollem Herzen in den Wettkampf einbringen. Ich liebe es, mich im Wettkampf mit anderen zu messen und habe Spaß dabei. Ich möchte gern der Energiebringer für mein Team sein, der Funke, von dem sich andere mit anstecken lassen.“
Dann bleibt nur zu hoffen, dass CJ ihren bildhaften Worten auch entsprechende Taten folgen lässt und ihr Kürzel bald ebenso selbstverstäbdlich verstanden wird wie so viele andere im Basketballsport.(pm)