XCYDE Angels

Den deutschen Meister niedergerungen und heimgeschickt

Die Angels hoffen am Mittwoch auf einen Sieg gegen den Tabellenletzten aus Heidelberg. Bild: Martin Fürleger
Die Sensation ist perfekt: Die XCYDE Angels Nördlingen schlagen den deutschen Meister und Pokalsieger Herner TC mit 66:56 und rehabilitieren sich damit für die Niederlage in Halle.

Mit einer sehr konzentrierten Leistung boten die XCYDE-Girls ihrem übermächtig scheinenden Gegner lange Paroli. Die Balance zwischen Inside- und Outside-Game stimmte, die freien Würfe, abgefeuert von Vorpahl und Hill, fanden ihr Ziel und in der Verteidigung packten Meynadier und Co beherzt zu. Die 11:7-Führung war demnach kein Glück, sondern das Ergebnis einer Teamleistung auf höchstem Niveau. Dann kam die Zeit, in der Coaches normalerweise anfangen, ihren Startern Pausen zu geben und sogenannte Bankspieler aufs Feld zu beordern. Während Herne hier ausländische Profispielerinnen auflaufen ließ, schickte Angels-Coach Imreh die Schülerin Stephanie Sachnovski aufs Feld. Und eben jene 17-jährige Nördlingerin traf kurz vor der Viertel-Sirene den Dreier zur 20:17-Führung und verzückte das toll mitgehende Nördlinger Publikum. Angefixt und euphorisiert von ihrer eigenen Performance plus der Anfeuerung durch die Fans hielten die Imreh-Mädels weiter dagegen und trotzten dem hohen Favoriten aus NRW. In der 17.Minute ging dann der Deutsche Meister und Pokalsieger erstmals in Führung. Hernes schwedische Scharfschützin Claesson nutzte einen kleinen Freiraum und erzielte per Dreier das 32:30. Sollte jetzt die Energie des Underdogs aus dem Ries brechen? Nein, noch vor der Halbzeitpause holten McCray und Luisa Geiselsöder die 34:32-Pausen-Führung für die XCYDE Angels zurück. Das obligatorische Konzentrationsloch nach der Pause – 6:0 für Herne – egalisierten die Angels flugs wieder und blieben nicht nur im Spiel, sondern gingen voran. Beim 50:44 holte Coach Imreh die bis dahin überragende Spielmacherin Vorpahl für eine kleine Pause auf die Bank. Die 18-jährige Julia Förner übernahm Verantwortung und führte ihr Team zur 53:46-Führung vor den letzten zehn Minuten. Nach fünf Minuten im letzten Durchgang war der Angels-Vorsprung auf sensationelle 15 Punkte angewachsen und Hernes Topstar Frericks hatte sich rausgefoult. Allmählich fingen auch die größten Berufs-Pessimisten Nördlingens an, an einen Sensationssieg zu glauben, und der wurde wahr. Erneut ragten Luisa Geiselsöder mit 23 Punkten und zehn Rebounds sowie Point Guard Leslie Vorpahl aus einer geschlossenen Teamleistung heraus. Mit fünf Siegen und drei Niederlagen liegen die XCYDE-Angels derzeit an einem Freude machenden vierten Tabellenplatz und sehen den kommenden Aufgaben entsprechend gelassen entgegen.

Gegen Herne spielten: Vorpahl (18, vier Dreier), McCray (7), Meynadier, Sachnovski (3,1), Förner (4), Hill (11), Luisa Geiselsöder (23), Laura Geiselsöder, Äijänen. (pm)