Auch wenn die Rieserinnen in der letzten Woche kaum richtig trainieren konnten, so brauchten Luisa Geiselsöder und Samantha Hill noch Pause wegen ihrer Länderspieleinsätze, Laura Geiselsöder kämpft nach wie vor an Knieproblemen, Magaly Meynadier und Heta Äijänen lagen krank im Bett und Danielle McCray war nur bedingt trainingsbereit wegen Knieschmerzen, fuhren sie dennoch mit einem Ziel vor Augen ins schöne Heidelberg. Sie wollten gewinnen und somit den Playoffs näherkommen.
Doch das Ziel klang bei der Ausganglage nicht gerade einfach, denn die USCler hatten sich bei ihren bisherigen Heimspielen durchaus als heimstarke Mannschaft erwiesen.
Bereits zu Beginn des Spiels stand fest, dass dieses Duell sehr punktereich und schnell werden würde. Jeder Angriff ein Treffer. „Fans love it, coaches hate it.“ Die jeweiligen Verteidigungen haben da noch nicht recht gezündet. Nach zehn Minuten leuchtete ein rekordverdächtiges 28:32 auf der etwas betagten Heidelberger Anzeigetafel. Die Schwierigkeit lag dann eindeutig dabei, mit dem immer noch angeschlagenem Team die hohe Geschwindigkeit halten zu können. Coach Imreh war zudem bemüht, die Angels-Defense zu intensivieren und den Heidelberger Offensivrausch einzudämmen, während die Gastgeber daran festhielten, Hektik und Tempo hochzuhalten. Spektakuläre Distanzwürfe prägten das zweite Viertel ebenso wie das Duell auf der Innenposition, wo sich Luisa Geiselsöder gegen Heidelbergs Victoria Harris ein sehenswertes Battle lieferte. Es war ein ausgeglichenes Spiel und keine der beiden Teams konnte sich so richtig absetzten.
Den Halbzeitstand von 52:49 sieht man allerdings auch nicht alle Tage und schon jetzt musste kein Zuschauer sein Kommen bereuen, wurde ihm oder ihr doch ein High- Speed-Game geboten, wie man es eher selten sieht im deutschen Basketball. Auch die zweite Halbzeit stand der Ersten in Sachen Tempo und Würfen in nichts nach. Für Fans einer starken Verteidigung zwar nicht optimal, aber toll zum Zuschauen. Nach drei Vierteln hatte sich Heidelberg ein kleines Vier-Punkte-Pölsterchen erarbeitet, hauptsächlich dank ihrer Stärken im Offensivrebound. Aber was sind schon vier Punkte in einem High-Score-Game wie diesem? Nichts. Nach weiteren zwei Minuten führten die Angels bereits wieder mit 72:73 nach einem Steal und Fast Break von Sami Hill. Dem nicht genug, endlich gelang es, den Heidelberger Offensiv-Zug ein wenig abzubremsen und selbst zu scoren. Drei Minuten vor Schluss lagen die Angels gar mit 76:84 in Führung und sahen schon wie der sichere Sieger aus. Doch die Gastgeber legten noch einmal zu und verkürzten den Score, so dass man der fast schon sichere Auswärtssieg doch noch einmal ins Schwanken geriet. Ein verwandelter Freiwurf von Hill zementierte den sechsten Saisonsieg. Dass man das Reboundduell deutlich verlor war dabei nicht ausschlaggebend, weil Vorpahl und Co. extrem gut auf den Ball aufpassten (nur 8 Turnovers im ganzen Spiel) und weil Danielle McCray beinahe fehlerlos traf. 11 ihrer 13 Wurfversuche fanden den Weg in den Korb. Mit diesem wichtigen Sieg behaupten die XCYDE-Girls ihren vierten Tabellenplatz und liegen auf Play-Off- Kurs. Am nächsten Wochenende steht das Pokal-Achtelfinale an, das die Angels nach Recklinghausen führt.
In Heidelberg spielten: Leslie Vorpahl (15, 2 Dreier, 9 Assists), Danielle McCray (25), Magaly Meynadier, Julia Förner (10), Samantha Hill (10,2), Luisa Geiselsöder (), Amenze Obanor (4), Stephanie Sachnovski, Laura Geiselsöder und Heta Äijänen. (ayg)