1659 Zuschauer sahen die unglückliche Niederlage der Angels in letzter Sekunde beim Heimspiel gegen Osnabrück im Internet. Mit ein bisschen mehr Glück hätten also eine Menge Zuschauer zu Hause an den Bildschirmen jubeln können. Doch das Glück scheint den Nördlingerinnen diese Saison zu fehlen, zumindest was die Verletzungen angeht. Das Lazarett um Spielführerin Laura Geiselsöder und Nani Ilmberger wird noch durch Amenze Obanor ergänzt, viel passieren darf da nicht mehr. Um allen Eventualitäten vorzubeugen haben die Angels-Verantwortlichen aber dem fehlenden Glück jetzt etwas auf die Sprünge geholfen. Es heißt Julia Köppl, ist 29 Jahre alt und kommt aus Österreich. Die studierte Graphikdesignerin kommt aus der englischen Liga und soll dem ersatzgeschwächten Angels unter dem Korb Luft verschaffen. Unter anderem Luft war es auch, die bei der Niederlage in Hannover fehlte. Hatte man eine fast perfekte erste Halbzeit gespielt, brachen die Kraterbasketballerinnen in Halbzeit zwei ein. Das will man in Freiburg unbedingt vermeiden.
Obwohl die Zeichen mit einem 86:76 Sieg im Hinspiel und einem Sieg im Pokal nicht schlecht wären, sind die Hausherrinnen klarer Favorit. 15 Spiele konnten die Eisvögel bereits bestreiten, davon acht Siege und sieben Niederlagen verbuchen. Bei den Angels sind es bis jetzt erst elf Spiele bei 4 Siegen und ebenfalls sieben Niederlagen.
Im Hinspiel in heimischer Hermann-Keßler-Halle glänzte vor allem Anneke Schlüter mit 24 Punkten. Schlüter, die nach dem Spiel zur Nationalmannschaft darf, ist allerdings seit ihrer Coronaerkrankung noch nicht in alter Form. Ihr am nächsten kam Respect Leaphart mit 18 Punkten. Allerdings schwanken die Leistungen bei dem US-Girl zu sehr, um Prognosen machen zu können. In Hannover machte sie 17 ihrer 21 Punkte in der ersten Hälfte. Viel Verantwortung wird auf Levke Brodersen und Laken James auf der Aufbauposition lasten. Sie müssen Druck von außen machen und das Spiel intelligent gestalten, dabei aber die Verteidigungsarbeit nicht vernachlässigen. Das ist leichter gesagt als getan: das Team hat aktuell wenig Wechseloptionen, auch wenn die Youngsters Selma Yesilova, Steffi Sachnowski und Mona Berlitz wichtige Minuten Einsatzzeit haben und somit ihren Mitspielerinnen eine kleine Pause gegönnt werden kann. Mit frischer Kraft gilt es dann Freiburgs kanadischen Shooting Guard Daneesha Provo an die Leine zu legen. Die war im Hinspiel ziemlich lang, schenkte sie den Rieserinnen doch 30 Punkte ein. Unterstützung findet sie in der erst 19-jährigen Pauline Mayer als Point Guard mit gefährlichen Scorerqualitäten und knapp 12 Punkten im Schnitt. Unangenehm dürfte auch Powerfrau Forward Dominique Toussaint werden. Elf Punkte stehen im Schnitt für die US-Amerikanerin im Dienst der Eisvögel. (pm)