Mit einer guten Leistung gegen den amtierenden Deutschen Meister ernteten Nördlingens Bundesligabasketballerinnen stehende Ovationen und zeigten, dass die Formkurve ab jetzt wieder nach oben gehen soll.
Die Stimmung war bestens ist der ausverkauften Hermann-Keßler-Halle. Sage und schreibe 1110 Fans hatten sich am Montagabend vor Silvester in Nördlingens größte Sporthalle gezwängt. Die basketballfremden Linien wurden bereits am Vortag abgeklebt, Zusatztribünen aufgebaut, Livemusik und Akrobatinnen organisiert und und und – kurzum ein riesiger Aufwand für den nun fast schon traditionellen „Silvesterkracher“ und die Mannschaft dankte es ihren Fans: Trotz der noch immer fehlenden Spielerin auf der großen Position, einer neu zu integrierenden Nicole Fransson, die dennoch zum zweiten Mal im zweiten Spiel zur besten Spielerin gekürt wurde, und einer noch nicht vollständig genesenen Laura Schinkel zeigten die Tabellenneunten einen soliden Auftritt. Man startete 4:0 gegen Berlin und hielt die erste Halbzeit ausgeglichen. Dann zeigte sich der Qualitätsunterschied zwischen den Albatrossen und den Engeln. Am Ende stand mit dem 60:74 eine Endergebnis auf der an diesem Abend ein wenig streikenden Anzeigentafel, die aus dem gleichen Jahr stammt, in dem ALBA Berlin zuletzt als Deutscher Meister in Nördlingen auftrat (2008), mit dem alle irgendwie leben konnten. Berlin war glücklich über den Sieg und die Nördlingerinnen sahen endlich wieder ein qualitativ gutes Spiel ihrer Mannschaft ohne viel Haareraufen. Mit den Mauchgugga Moing und den Leistungsturnerinnen des TSV Nördlingen sorgten zwei externe Gäste für gute Unterhaltung vor und nach dem Spiel sowie in der Halbzeitpause. Neben zahlreichen hochrangigen politischen Gästen fand auch der Vorstandsvorsitzende der Liga, Andreas Wagner (nicht zu verwechseln mit dem Ex-BBL-Trainer Andi Wagner), inmitten der Nördlinger Fangemeinde Platz: „Das habt ihr gut gemacht! Gegen ALBA Berlin so ein Event aufzuziehen und die Halle: Komplett voll. Weiter so!“ Die rundum positive Resonanz zeigt wiedermal, zu was das kleine, basketballverrückte Nördlingen imstande ist, zu auf die Beine zu stellen.
Die nächsten Heimspiele sind am 8. und 12. Januar jeweils gegen Hannover. Zuerst geht es am Mittwochabend um den Einzug ins Pokal Top Four und dann in der Liga um zwei wichtige Punkte im Kampf um die PlayOff-Plätze. Doch zuerst müssen die Angels noch ein letztes Mal in dieser Saison ins Ruhrgebiet, wenn der Herner TC zum ersten Duell im neuen Jahr lädt.(dra)