Dass dies gegen die Royals, wie sich das Team um Trainer Ondrej Sykora nennt, keine einfache Aufgabe wird, dürfte jetzt schon feststehen. Seit letzter Woche herrscht im Lager der Saarländerinnen beste Stimmung. In einem harten Kampf konnten sie den mehrfachen deutschen Meister TSV Wasserburg bezwingen. Mit einem einzigen Punkt setzten sie sich nach einer spannenden Partie am Ende durch und das auch noch vor heimischem Publikum. Von der Atmosphäre in der Stadtgartenhalle durften sich auch die Angels vor gar nicht allzu langer Zeit selbst überzeugen. Sieben Wochen ist es er, dass die Nördlingerinnen ins ferne Saarlouis reisten und dort eine deutliche Niederlage hinnehmen mussten. Beim 54:74 hatte man von Beginn an keine Chance und musste ohne Punkte ins Ries zurückkehren. Ein Hauptgrund der Niederlage war allerdings die überaus strapaziöse Anreise an einem Mittwoch Nachmittag.
Dass bei der Partie gegen die Royals so gar nichts glücken wollte, dafür waren besonders die drei US-Amerikanerinnen im Kader der Gäste maßgeblich verantwortlich. Sie bereiteten der Verteidigung der Angels immense Probleme und konnten sich immer wieder erfolgreich in Richtung des gegnerischen Korbs durchsetzen. Ein Teil des Trios ist Point Guard Ariel Hearn, die bisher genau 200 Punkte in dieser Saison erzielte und damit eine von vier Spielerinnen jenseits der 200er Marke ist. Neben einer beeindruckenden Dreierquote strahlt sie zudem beim Rebound höchste Gefahr aus. In dieser Disziplin steht ihr auch Landsfrau Bronaza King Fitzgerald in nichts nach. Die erst 22-jährige Centerin legte besonders in den vergangenen Partien ausgezeichnete Auftritte hin und übernimmt eine Menge Verantwortung für ihre Mannschaft.
Im Gegensatz zum Hinspiel wird am Wochenende auch Nadjeschda Ilmberger wieder für die Gäste aus dem Saarland auflaufen. Erst seit vier Partien kann sie wieder aktiv für ihren Verein mitwirken und glänzte von Beginn an sofort mit energischen Auftritten. Damit ist sie ohne Frage eine große Bereicherung für ihr Team und eine weitere Schlüsselspielerin, um die sich die Schwaben kümmern müssen.
Ziel der Angels wird es sicherlich sein bei den Gästen aus Saarlouis keinen Auftrieb zuzulassen und endlich mal wieder selbst zwei Punkte einzukassieren. Nach den Erfahrungen vom Hinspiel stellte Pat Bär seine Truppe auf eine enorme physische Herausforderung ein. Eine wichtige Rolle wird dabei auch die Linie der Schiedsrichter spielen. Während in Saarlouis insgesamt wenig gepfiffen wurde, stellten sich die Royals darauf ein und nutzten dies clever und mit der erlaubten Härte aus. Sichtbar eingeschüchtert davon passten die Angels ihre Herangehensweise viel zu spät an, als das Match bereits entschieden war.
Mit fünf Punkten rangieren die Royals derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz und damit drei Plätze hinter den Nördlingerinnen. Ein Heimsieg der Angels würde die Distanz zwischen beiden Vereinen vergrößern und für die Rieserinnen den Weg Richtung Play-Offs öffnen, ein Schlüsselspiel eben. Damit dies so kommt, werden die Schwaben am Sonntag vor eigenem Publikum alles geben, wenn um 16 Uhr der Ball zum Tipp-Off in der Hermann-Kessler-Halle hochgeworfen wird. (pm)