Nördlingen - Nach der unnnötigen Niederlage in Heidelberg hatten sich Schlott und Co einiges vorgenommen. Insbesondere Sami Hill und Aleksandra Racic brannten darauf ihre schwache Vorstellung vor einer Woche vergessen zu machen und zündeten gleich zu Beginn des Spiels ein Offensiv-Feuerwerk. 11 der 15 Punkte zum 15:6 gingen auf das kanadisch-serbische Duo. Auch als Coach Bär anfing zu wechseln spielten seine Mädels weiter wie aus einem Guss. Die neue Kapitänin der Angels Laura Geiselsöder kam ins Spiel, versenkte erst einen Floater, dann einen Dreier und danach zwei Freiwürfe. Beim 32:14 nach dem ersten Viertel konnten einem die Hallenser fast leid tun. Die Spielfreude und das Selbstbewusstsein der Rieserinnen war geradezu ansteckend und übertrug sich auch auf die trotz herrlichsten Herbstwetters erfreulich zahlreichen Zuschauer.
Dass nach einer Phase der spielerisch leichten Überlegenheit die Spannung abfällt und der Gegner aufholt, ist ein häufig zu beobachtendes Phänomen im Basketball. So auch beim Match der Angels gegen die Lions. Der 18-Punkte-Vorsprung bröckelte, auch weil Halle jetzt defensiv deutlich aggressiver agierte, doch ein zweistelliger Vorsprung hatte Bestand. Mit 48:35 ging es in die Pause und die Nördlinger Basketballfans hatten ein erfrischendes und gutklassiges Bundesliga-Spiel gesehen mit hohen Trefferquoten und deutlicher Reboundüberlegenheit (30:15) der Gastgeber.
Einem komplett ausgeglichenen dritten Viertel, in dem die zweistellige Führung der Gastgeber Bestand hatte, sollte ein letzter Spielabschnitt folgen, in dem beide Teams noch einmal ihre ganze Konzentration aufbringen wollten. Die Lions hatten sich noch lange nicht aufgegeben und sie schafften es tatsächlich den Rückstand unter die ominöse Zweistelligkeitsgrenze zu drücken. (66:57, 34.Minute). Doch die Antwort der Angels kam postwendend. Von wem sonst als der an diesem Nachmittag überragenden Jennifer Schlott. Die Co-Kapitänin bestimmte das Tempo des Angels-Spiels, gab die entscheidenden Pässe und scorte in ihrer unnachahmlichen Art selbst, wenn es eben sein musste. Kim Pierre-Louis bestätigte ihre Position als Toprebounderin der 1.Bundesliga und pflückte an diesem Nachmittag unglaubliche 23 Abpraller vom Brett.
Mit vier Siegen aus fünf Spielen liegen die Angels nunmehr auf dem geteilten Tabellenplatz zwei, sehr zur Freude ihrer zahlreichen Fans und es scheint als steuere man einer Saison entgegen, wo der Blick nicht bange nach hinten gerichtet bleiben muss. Am nächsten Sonntag beim Aufsteiger in Göttingen heißt es konstant zu bleiben und mit Selbstvertrauen sowie Konzentration weitere Punkte zu sammeln. (pm)