31. Januar 2022, 09:10
Klimaschutz

Eigner Angels beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit

Archivbild.
Bild: Katja Mangold
Kohlekraftwerke, Vorreiterrolle in der Basketballbundesliga und Gespräche mit Markus Söder – auch wenn der Ball nicht rollt ist einiges los bei den Eigner Angels aus Nördlingen.

Was haben Kohlekraftwerke, Kyoto-Protokoll und CO2-Emmission mit den Eigner Angels aus Nördlingen zu tun? Die Idee, sich verstärkt mit dem Thema Nachhaltigkeit im Bundesligabasketball zu beschäftigen, brachte Stephan Deurer von Sponsor Eco Residential vor einigen Wochen ein. Auf die vielen damals aufgeworfenen Fragen gab es nun interessante Antworten. Die BG-Vorstandschaft um Peter Struck, Martin Fürleger und Thomas Lambertz luden zu diesem Thema Kathrin Engelen und Gregory Endres, zwei Nachhaltigkeitsspezialisten von Fokus Zukunft, einer externen Nachhaltigkeitsberatungsgesellschaft, ein. Ein Gelingen der Emissionsminderungen hängt wesentlich von dem freiwilligen und konsequenten Handeln der Wirtschaft und Institutionen in den Industrieländern ab. So sind auch die BG Donau-Ries e.V. und die Mannschaft der Eigner Angels Nördlingen bereit, Verantwortung zu übernehmen für die Welt, die durch das Engagement als Basketballverein den Nachfolgegenerationen später überlassen wird. Fokus Zukunft erfasste die Treibhausgasemissionen, die durch die Tätigkeiten des Vereins 2021 verursacht wurden. Dies waren immerhin unerwartete 131 Tonnen, wobei der Wärmeverbrauch mit 39 Prozent  am stärksten zu Buche schlug. Durch den Erwerb von insgesamt 131 Klimaschutzzertifikaten durch Fokus Zukunft als Sponsoringengagement für die Eigner Angels wurden diese für das Jahr 2022 ausgeglichen. Mit diesen Zertifikaten wird ein Goldstandard Windkraftprojekt in Indien unterstützt. Für die Kompensation der Treibhausgase hat die BG Donau-Ries e.V. die Auszeichnung „klimaneutraler Verein“ erhalten und nimmt damit eine Vorreiterrolle im deutschen Basketball ein. Die gekauften Klimaschutzprojekte werden jeweils nach einem der drei international anerkannten Zertifizierungsstandards - VCS (Verified Carbon Standard), UN CER (Certified Emission Reduction der Vereinten Nationen) oder der von WWF entwickelte Gold Standard - akkreditiert, freigegeben und kontrolliert. Die Validierung der Projektergebnisse, in Bezug auf die erzielten CO2-Einsparungen, wird durch unabhängige Prüfinstanzen, wie beispielsweise dem TÜV, bescheinigt.

Eigner Angels nehmen sich als Ziel möglichst große Emissionsfreiheit zu erreichen

In Deutschland ist die Reduktion beziehungsweise Kompensation von CO2 sehr teuer, in Schwellen- und Entwicklungsländern hingegen ist der Ausgleich günstiger. Im völkerrechtlich verbindlichen Kyoto-Protokoll wurde daher festgelegt, dass sogenannte Klimaschutzprojekte, die Treibhausgasemissionen vermeiden oder speichern, dort stattfinden sollen, wo sie am wirtschaftlichsten sind. Dementsprechend gibt es viele Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern, da hier das Potential der Einsparungen durch neue Technologien noch sehr hoch ist und diese wesentlich kostengünstiger eingesetzt werden können. Zudem sind dort häufig die Bedingungen für Erneuerbare Energieanlagen (Sonne, Wind, Wasser und Biomasse) deutlich vorteilhafter.

Außerdem tragen die Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern zur Verbesserung der ökonomischen, sozialen und ökologischen Situation bei und unterstützen die Realisierung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Für Schwellen- und Entwicklungsländer ist der Emissionshandel ein wesentlicher Treiber für den Transfer sauberer Technologien und einer nachhaltig ausgerichteten wirtschaftlichen Entwicklung. Das es damit nicht getan ist, ist den Verantwortlichen der BG Donau-Ries e.V. und den Eigner Angels klar. Für den Sommer wurde ein Folgetreffen vereinbart, in welchem weitere Schritte in Richtung Emissionsvermeidung besprochen werden sollen. Ziel ist, und das wurde allen Beteiligten klar, nicht Klimaneutralität, sondern möglichst große Emissionsfreiheit zu erreichen.

Die Eigner Angels stellen sich der Verantwortung 

Vorstand Peter Struck betonte im Nachgang: "Das die Eigner Angels mit ihrem Handeln und Denken nicht allein die Welt retten werden ist verständlich. Die Klimakrise geht uns aber alle an und wenn jeder bei sich anfängt sind dies viele kleine Schritte, die am Ende zu einem großen Schritt werden können. Wir stellen uns dieser Verantwortung und sind einen ersten von vielen noch notwendigen Schritten gegangen."

Corona und seine Auswirkungen waren vergangene Woche nicht nur im Team der Eigner Angels Nördlingen ein großes Thema, sondern auch in einer Gesprächsrunde, zu der der bayerische Ministerpräsident Markus Söder eingeladen hatte. 16 bayerische Profivereine der verschiedenen Hallensportarten, vertreten in der Interessensgemeinschaft Indoor Teamsport Bayern, wie Basketball (z.B. mit dem FC Bayern München, Brose Bamberg), Eishockey (Icetigers Nürnberg, Augsburger Panther) und Handball (z.B. HC Erlangen) haben in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten um Klärung vor allem in der Zuschauerfrage gebeten. Während die Eigner Angels Nördlingen, übrigens die einzige Damenmannschaft innerhalb der Interessensgemeinschaft und vertreten durch Vorstand Thomas Lambertz, in Sachen Zuschauer durch überdurchschnittliches ehrenamtliches Engagement der Helfer auch bei zur Zeit kleiner zugelassener Zuschauerquote (25 Prozent der Hallenkapazität) ihre Halle weiterhin offen halten wollen, überlegen sich große Vereine aus wirtschaftlichen Gründen ihre Sportstätten zu schließen. Daher war ein Ansinnen aller, die zugelassene Zuschauerkapazität von 25 Prozent auf 50 Prozent eventuell unter Ausschluss von Gästefans um Reiseverkehr zu vermeiden, mit entsprechenden Abstandsregeln zu erhöhen. Söder nahm die Wünsche und Anregungen der Vereinsvertreter auf und versprach ein virtuelles Folgetreffen.(pm)