An der kürzlich durchgeführten Ortsobmännerversammlung konnte Kreisobmann Karlheinz Götz zahlreiche Ehrengäste und sehr viele Ortsobmänner mit ihren Stellvertretern begrüßen. Das Thema „Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), wie tickt die EU?“ brennt den Betrieben auf den Nägeln. Viele Regelungen aus der Vergangenheit wurden komplett neu überarbeitet und stellen für viele Betriebe eine enorme Herausforderung dar. Dazu kommen noch die gesellschaftlichen Ansprüche an Tierwohl und Ökologisierung der Landwirtschaft. Dies alles führt dazu, dass viele Betriebe nicht mehr wissen, was eigentlich von ihnen erwartet wird und was sie tun sollen. "Wir müssen wieder zu einer verlässlichen, vernünftigen und nachhaltigen Sachpolitik zurückkommen, wenn wir den Strukturbruch in der Landwirtschaft vermeiden wollen", so Götz in seiner Einführung.
Landwirte echte "Kämpfer"
Ganz besonders hart treffe es die Schweinehalter und insbesondere die Ferkelerzeuger. Die Umstellungskosten explodieren und die Erlöse sind im Keller. Hier ist dringend politischer Handlungsbedarf notwendig, wenn wir zukünftig noch deutsches Schweinefleisch auf dem Teller haben wollen, fasst Götz die Lage der Schweinehalter zusammen. Der vollbesetzte Saal zeige aber auch, dass unsere Landwirte „Kämpfer“ seien und die neuen Herausforderungen annehmen wollen, wenn die Rahmenbedingungen passen, so Götz weiter.
Der Bauernverband kämpft an vielen Fronten, wie das geplante Verbot von Pflanzenschutzmitteleinsatz in FFH-Gebieten, die Gewinnabschöpfung bei Biogasbetrieben, die Industrieimmissionsrichtlinie, Wasserrahmenrichtline, Nitratrichtline und Düngeverordnung - um nur einige zu nennen, zeigt Stefan Meitinger, Referent für Agrarpolitik und Parlamentsarbeit im Generalsekretariat München auf. Ein großer Erfolg des Bauernverbandes sei sicher das Ergebnis, dass das Agrarbudget bei der neuen GAP nicht gekürzt wurde und Bayern und Baden-Württemberg mit ihrer kleinstrukturieren Landwirtschaft sogar noch profitieren, erklärte Meitinger.
Erwin Seiler: Respekt für tägliche Arbeit zum Wohle der Gesellschaft
Dennoch stelle die neue GAP die Betriebe vor große Herausforderungen. "Jeder einzelne Betrieb muss nun für sich entscheiden, welche Maßnahmen für seinen Betrieb am besten passen und umsetzbar sind. Hierzu braucht es mit Sicherheit noch weitere Schulungen, die der BBV und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten anbieten werden", so Götz.
Erfreuliches hatte auch Dr. Kellner vom Veterinäramt Donauwörth bzgl. Hausschlachtungen zu verkünden. Die Antragsvoraussetzungen für eine Hausschlachtung wurden wesentlich vereinfacht. Entsprechende Anträge können auf der Homepage des Landratsamtes unter Veterinäramt abgerufen werden.
Auch der stellvertretende Landrat Erwin Seiler zeigt in seinem Grußwort auf, wie wichtig eine funktionierende Landwirtschaft für unsere Ernährungssicherheit und Kulturlandschaft ist. Er sprach den Landwirten einen hohen Respekt für ihre tägliche Arbeit zum Wohle der Gesellschaft aus. (pm)