Im Juli 2024 konnte in Buchdorf endlich gefeiert werden: Die „neue Mitte“ im Herzen der Gemeinde wurde eingeweiht. Die neugestaltete Dorfmitte ist für Buchdorf eine große Errungenschaft. Im neuen Rathaus befindet sich nicht nur ein modernes Trauzimmer und die Räumlichkeiten der Verwaltung, sondern auch ein lichtdurchfluteter Sitzungssaal sowie die Außenstelle der Vhs-Buchdorf. Im Dachgeschoss ist außerdem die neue Bücherei untergebracht. Geplant war dies allerdings nicht, doch die Räumlichkeiten seien zu schön gewesen, als dass sie nur für ein Lager dienten, berichtet Walter Grob. Im neuen Geschäftshaus, das sich nur wenige Meter entfernt vom Rathaus anschließt, befinden sich eine Bankfiliale und eine Arztpraxis für Allgemeinmedizin. Dr. Rita Mallison hat im Jahr 2023 ihre Praxis dort eröffnet, seit Anfang 2024 verstärkt Dr. Lucia Laszlo das Team als zweite Medizinerin. Für Bürgermeister Walter Grob ein riesiger Glücksfall: „Die Praxis wird sehr gut angenommen.“ Jedoch geht der Fachkräftemangel auch an Buchdorf nicht vorbei, denn weitere Räumlichkeiten im Geschäftshaus stehen aktuell noch leer. Im Dezember letztes Jahr hat der Dorfplatz eine weitere Aufwertung erhalten. Dort findet sich nun nämlich am Geschäftshaus eine neue DHL-Packstation. „Ein Café oder eine Bäckerei wäre noch eine schöne Ergänzung“, sagt Walter Grob.
Bürgerhaus als nächstes Großbauprojekt
Bereits in wenigen Wochen soll Baubeginn für das dritte Gebäude in der neuen Dorfmitte sein. Direkt hinter dem Rathaus entsteht das neue Bürgerhaus. Highlight soll ein Bürgersaal mit 260 Sitzplätzen und einer 70 Quadratmeter großen Bühne sein. Das dreigeschossige Bauwerk wird zudem auch ausreichend Platz bieten für die Schützengesellschaft mit ihrer Schießanlage und den Musikverein. Zukunftsmusik ist hingegen noch der Bau einer Sporthalle, ebenfalls in der neuen Ortsmitte. Dass diese dringend benötigt wird, steht für Bürgermeister Walter Grob außer Frage. Dennoch habe man den Bau des Bürgerhauses vorgezogen, um den hiesigen Vereinen schneller neue Räumlichkeiten zu ermöglichen.
Doch nicht nur in der Ortsmitte stehen die Zeichen auf Veränderung. In den vergangenen Jahren ist in Buchdorf viel passiert. So wurden im Jahr 2021 in der Pfarrer-Weiß-Straße, in der Pfarrer-Bosch-Straße sowie in der Dr.-Wille-Straße der Kanal aufwendig saniert. Zudem wurde für insgesamt 1,9 Millionen Euro ein Anbau zum Feuerwehrgerätehaus errichtet. In diesem wurde Platz für Funktions-, Umkleide- und Aufenthaltsräume geschaffen. Außerdem gibt es nun vier neue Stellplätze. Eine Förderung von der Regierung von Schwaben und der KfW in Höhe von jeweils 250 000 Euro haben das Projekt ermöglicht.
Mehr Platz für Familien
Auch für Familien tut sich so einiges in Buchdorf. Vor Jahren hat der Gemeinderat bereits das Baugebiet „Neureut“ auf den Weg gebracht. 52 Bauplätze sind dort entstanden, mittlerweile sind fast alle bebaut. Ein zweites Baugebiet, das direkt angrenzt, soll zeitnah entstehen. Wie gerne vor allem Familien in Buchdorf wohnen, das zeigt die Anzahl an Kindern, die die Kindertageseinrichtung besuchen. Diese wird von der katholischen Kirche gemeinsam mit der Kommune betrieben und verfügt derzeit über drei Krippen- und drei Kindergartengruppen. Zusätzlich werden im Kinderhort, der sich in der Nähe der Grundschule befindet, nachmittags bis zu 48 Schulkinder betreut. Wie Bürgermeister Walter Grob erzählt, wurde aufgrund der großen Nachfrage nach Betreuungsplätzen im Jahr 2023 der Kindergarten um eine Gruppe erweitert. „Wir haben hier in Buchdorf eine der niedrigsten Gebühren im ganzen Landkreis“, berichtet er.
Glasfaserausbau beginnt 2025
Gemeinsam mit der Gemeinde Daiting hat sich Buchdorf um den Breitbandausbau gekümmert und ein interkommunales Projekt auf den Weg gebracht. „Dadurch erhöht sich die Förderung um 50 000 Euro“, sagt das Gemeindeoberhaupt. Knapp 450 Adressen sollen bis zum Jahr 2026 einen Glasfaseranschluss bis zum Haus erhalten. Die Kosten dafür liegen bei rund 1,45 Millionen Euro. Buchdorf darf sich aber über eine Förderung in Höhe von 90 Prozent freuen.
An vielen Ecken in Buchdorf bewegt sich derzeit also etwas. Ruhe finde man aber dennoch an sehr vielen schönen Plätzen, sagt Walter Grob. Wenn ihm der Trubel einmal zu viel wird, dann begibt er sich in sein kleines privates Waldstück. Dort, wo auch eine kleine Kapelle steht, genießt er am liebsten den Sonnenuntergang.
Dieser Artikel ist bereits in der blättle-Ausgabe 60 Januar/Februar 2025 erschienen. Hier E-Paper lesen!
