Bauernverband kritisiert Flut von Kontrollen und Aufgaben

"Mächtige Krake hat Bauern in Fängen" Bild: BBV-Mitarbeiter
Bauernverband kritisiert Flut von Kontrollen und Auflagen, Kreisobmann Karlheinz Götz thematisiert regionale Probleme. 
Herrsching - Die rund 110.000 Bauernfamilien in Bayern erzeugen hochwertige und sichere Lebensmittel. „Wir arbeiten in und mit der Natur und kümmern uns Tag für Tag um unsere Tiere“, sagte Bauernpräsident Walter Heidl bei der Versammlung der 144 Kreisobmänner des Bayerischen Bauernverbandes in Herrsching. „Doch immer neue Auflagen und Kontrollen sowie die überhitzte Debatte in Politik und Gesellschaft sind für die Bäuerinnen und Bauern zu einer immensen Belastung geworden. Die Regulierungs-Krake hat uns fest in ihren Fängen – und dieses Monster wird immer mächtiger. Es droht die bayerischen Familienbetriebe regelrecht zu zerquetschen.“
Mit einer riesigen Krake hat Heidl deshalb am Donnerstag gemeinsam mit Karlheinz Götz, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes im Landkreis Donau-Ries, seinem Stellvertreter Simon Michel sowie Ehrenamtlichen aus allen Regionen Bayerns ein deutliches Zeichen gesetzt. „Verletzende Aktionen von Umwelt- und Tierschützern, komplizierte Aufzeichnungen bei der neuen Düngeverordnung oder dem Arzneimittelgesetz, ausnahmslos unangekündigte Behörden-Kontrollen auf dem Hof oder immer neue Auflagen der mächtigen Handelskonzerne: die Liste der Faktoren, die den Landwirten die Luft zum Atmen nimmt, ist lang und wird immer länger“, sagte Bauernpräsident Heidl.
Auch Kreisobmann Karlheinz Götz hat die Gelegenheit genutzt, um auch ein Problem weiterzugeben, das die Höfe im Landkreis Donau-Ries besonders belastet: Die Vielfalt und Auflagen aus den bestehenden Schutzgebietsverordnungen wie z.B. FFH- ,SPA-Gebiete und Biotope bereiten den aktiven Betrieben zunehmend Probleme bei der dringend notwendigen betrieblichen Weiterentwicklung. Oftmals stehen naturschutzrechtliche Auflagen im krassen Widerspruch zu den Tierschutzauflagen, sagte Kreisobmann Karlheinz Götz. Auch seine ehrenamtlichen Kollegen haben die Probleme aus ihrer Region gesammelt. Der Bayerische Bauernverband wird die Themen gezielt an die Verantwortlichen aus Politik, Verwaltung und Handel weitergeben und für praxistaugliche Änderungen kämpfen. (pm)