Nationalpark Donau Auen: Gutachten gegen das Vorhaben erstellt

Ihr NEIN zum Nationalpark Donauauen bekräftigen Vertreter der BBV in Schwaben, u.a Bezirkspräsident Alfred Enderle (3.v.li) , Bezirksbäuerin Christiane Ade (2.v.re) zusammen mit dem oberbayerischen Bezirkspräsidenten Anton Kreitmair (1.v.li), Kreisobmann Donau-Ries, Karlheinz Götz (4.v.li) Stv. Kreisobmann Donau-Ries Simon Michel Bild: BBV
Nutzerverbände wie der Bayerische Bauernverband bringen Gutachten von unabhängigen Experten in die fachliche Debatte über den 3. Nationalpark in Bayern ein. 
Donau-Ries - Der Bayerische Bauernverband hat sich bereits mit einer Vielzahl von sachlichen Argumenten in der Landtagsanhörung aber auch auf Informationsveranstaltungen, Aktionen und Kundgebungen gegen einen 3. Nationalpark in Bayern ausgesprochen. Dabei wurden die berufsständischen Vertreter der Landwirtschaft unterstützt von Jägern, Forstwirten, Waldrechtlern und Fischern. Da die Bayerische Staatsregierung beschlossen hat, die Möglichkeiten für einen 3. Nationalpark umfassend zu prüfen, hatten Vertreter der bayerischen Papierverbände, der Familienbetriebe Land und Forst Bayern (ehemals Grundstücksbesitzerverband), der Waldbesitzerverband und der Bayerische Bauernverband unter anderem ein gemeinsames Gutachten zu „Auswirkungen eines möglichen 3. Nationalparks in den Donau Auen“ in Auftrag gegeben.
Mit dem Gutachten als Expertise wollen sich die Nutzerverbände gemeinsam in die fachliche Debatte einbringen. Die Verfasser der Studie Herr Prof. Dr. Hubert Röder von der Hochschule Weihenstephan Triesdorf und Herr Dipl. Holzwirt Axel Jentsch von der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung, Innovation und Service GmbH betonten in ihrem Vorwort: „Die Ergebnisse der Studie sind an die Bayerische Staatsregierung gerichtet und sollen als ergänzende Entscheidungsgrundlage für den Dialogprozess zur möglichen Ausweisung eines 3. Nationalparks in Bayern dienen“.
Negative Folgen für Klima und Regionalentwicklung
Im 35-seitigen Gutachten zum geplanten Nationalpark Donau Auen wurden beispielsweise naturschutzfachliche und rechtliche Details, der Klimaschutz und Auswirkungen für Waldbesitzer von den beiden unabhängigen Fachleuten unter die Lupe genommen. Im Ergebnis bringt die Studie hervor, dass ein Nationalpark Donau Auen negative Folgen für das Klima, die Regionalentwicklung, die Versorgung mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz und die Investition im Bereich Bioökonomie hätte. „Um den gleichen Klimaschutzeffekt wie die nachhaltige Holznutzung im Suchraum entlang der Donau zu erreichen, müssten jährlich 59.030 Mittelklasse PKW stillgelegt werden.“, so eine Feststellung im Gutachten (siehe Seite 12),   die unter anderem die hohen ökologischen Leistungen der Forstwirtschaft in der Region untermauert. Zudem wurde durch das Gutachten auch dargestellt, dass gemäß den internationalen Vorschriften die Förderung des Fremdenverkehrs kein Ziel bei der Ausweisung des Nationalparks sein kann und darf. Im Gutachten selbst werden viele weitere fachliche Details angeführt, die klar gegen die Ausweisung eines 3. Nationalparks in den Donau-Auen sprechen. Ebenso wurde bestätigt, dass ein Nationalpark sehr wohl negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Regionalentwicklung durch steigende Umweltauflagen auch in der Nachbarschaft und außerhalb des Gebietes habe.
Der Bayerische Bauernverband in Schwaben wird das Gutachten über seine Kreisverbände, interessierten regionalen Kommunalpolitikern und Nutzerverbänden als fachliche Expertise und weitere Argumentationshilfe zur Verfügung stellen. Im Rahmen der Kreisobmännertagung des Bayerischen Bauernverbandes in Herrsching kam erneut klar zum Ausdruck, dass sich der Berufsstand vehement gegen die Ausweisung eines weiteren Nationalparks in Bayern ausspricht. Durch das Gutachten wurde bestätigt, was vorab fachlich und basisdemokratisch erarbeitet wurde: „Schützen durch Nützen“ ist wesentlich sinnvoller und erfolgsorientierter als die Ausweisung eines Nationalparks, so Kreisobmann Karlheinz Götz. (pm)