Die Pandemie hat gezeigt, dass immer mehr Verbraucher*innen wert auf Regionalität legen. Regionale Produkte landen immer häufiger in den Einkaufskörben. Mit der Aktion #EssenAusBayern möchte der Bayerische Bauernverband (BBV) dieses Bewusstsein weiter schärfen und tourt auch in diesem Jahr mit einem Traktorgespann durch ganz Bayern, um auf Vielfalt und Vorzüge der heimischen Landwirtschaft aufmerksam zu machen. "Was die regionale Landwirtschaft für die Bevölkerung leistet, ist nur wenigen bekannt, das wollen wir ändern", stellt Karlheinz Götz, Kreisobmann des BBV Donau-Ries, während der Auftaktveranstaltung in Rain am Lech, klar.
Zuckerrübe im Fokus
Das Hauptaugenmerk der heutigen Veranstaltung lag vor allem auf Zucker und seinem Rohprodukt der Zuckerrübe. Im Vergleich zu Getreide und anderen Felderzeugnissen werden in Europa erst seit 200 Jahren Zuckerrüben angebaut und daraus Zucker hergestellt. "Im 18. Jahrhundert war Zucker ein reines Luxusgut. Er wurde damals ausschließlich aus Zuckerrohr gewonnen und in Gebieten wie Südamerika oder Südafrika angebaut. Ein Import nach Europa war dementsprechend kostenintensiv", erklärt Benjamin Kirchberger, Leiter der Rohstoffabteilung von Südzucker.
Die Königin der Feldfrüchte
Vor allem der Südzucker-Standort in Rain am Lech zeigt dabei, wie regional die Zuckerproduktion/Gewinnung in Bayern ist. Im Umkreis von 60 Kilometern beliefern circa 2500 Landwirte die Produktionsstätte. Die Größe der Anbaugebiete variiert dabei zwischen drei und 20 Hektar. "Während der Erntesaison von Mitte September bis November liefern uns diese landwirtschaftlichen Betriebe täglich die geernteten Rüben. Vom Feld direkt in die Produktion, wenn man so will", erklärt Kirchberger die Abläufe. Bis eine Rübe geerntet werden kann vergehen aber zunächst mehrere Monate, die mit viel Arbeit und Aufwand verbunden sind. Nicht umsonst werde die Zuckerrübe deshalb auch als Königin unter den Feldfrüchten bezeichnet, weiß Zuckerrübenkönigin Magdalena Röckl. Sie selbst ist in einem Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen und hat von Kindesbeinen an miterlebt, wie viel Zeit und Pflege die Zuckerrübe besonders in den ersten Monaten von März bis Mitte Mai benötige.
Ungeahnter Mehrwert für die Umwelt
Durch die TraktorTour will der BBV auch mit Vorurteilen gegenüber Zucker aufräumen. Dr. Rudolph Apfelbeck, Geschäftsführer des Bayerischen Zuckerrüben-Anbauverbands: "Nicht der Zucker ist schädlich für uns, sondern die Menge, die wir pro Tag zu uns nehmen." Gerade für den Umwelt- und Naturschutz hat der Anbau der Rübe einen ungeahnten Mehrwert. "Ein Hektar Zuckerrübenfeld produziert im Jahr circa 26 Tonnen Sauerstoff. Das ist viermal so viel, wie die gleiche Größe eines bewaldeten Gebiets produzieren würde", erklärt Karlheinz Götz stolz.
#EssenAusBayern-TraktorTour
Weiter Informationen und die kommenden Termine der #EssenAusBayern-TraktorTour finden sich auf der Homepage des Bayerischen Bauernverbandes unter: https://www.bayerischerbauernverband.de/traktortour-2021
Auf dem YouTube-Kanal des BBV werden in den kommenden Tagen außerdem weitere ausführliche Videos veröffentlicht.