Trotz einer guten Leistung in der Verteidigung musste man den flippo Baskets aus Göttingen mit 52:62 die Punkte überlassen, weil man offensiv immer noch nicht auf der Höhe ist. Lediglich Kapitänin Magaly Meynadier konnte überzeugen.
Aus der Not eine Tugend machen, das war die Devise im Vorfeld des vierten regulären Saisonheimspiels der Angels. Aufgrund der angespannten Personalsituation warf Coach Ajtony Imreh seine Youngsters ins Spiel gegen den Tabellennachbarn aus Göttingen. Phasenweise spielte die 18-jährige Mona Berlitz gleichzeitig mit der 19-jährigen Selma Yesilova. Beide trugen sich bereits im ersten Viertel in die Scorerliste ein und hielten den Spielstand nach einem gespielten Viertel knapp gegen das Team aus Niedersachsen, das als eines von wenigen Teams in der ersten Liga noch nicht vom Coronavirus gebeutelt wurde.
Auf andere Stärken konzentrieren
Ohne die offensive Power einer Anneke Schlüter, die nach wie vor an den Nachwirkungen ihrer Corona-Erkrankung leidet, mussten die Angels sich zwangsläufig auf andere Stärken konzentrieren, zum Beispiel die Verteidigung. Verteidigungsministerin Magaly Meynadier dirigierte ihre Mitspielerinnen von einer defensiven Glanzleistung zur nächsten, so dass man Göttingen bis zur Halbzeit auf 28 erzielte Punkte halten konnte. Dies hätte zu einer komfortablen Führung reichen können, wenn, ja wenn Waldner und Co die vielen leichten Würfe, die sie zweifelsohne hatten, verwertet hätten. Reihenweise wurden allerdings die besten Chancen vergeben. Symptomatisch der Ringroller in der letzten Sekunde vor der Halbzeit, den Meynadier gefühlvoll auf den Korb zirkelte, aber nach einer Runde um das Metall neben diesem wieder nach unten fiel statt durch das Netz. Ein 27:28-Halbzeitstand war das Ergebnis der tollen Defense-Leistung auf der einen und einer mageren Offense-Vorstellung auf der anderen Seite des Feldes.
Rückstand hinterhergelaufen
Beim allem Verständnis für die schwierige Situation der XCYDE-Mädels, wo sich Kritik teilweise verbietet, sei dennoch die Frage erlaubt, warum die beiden US-Girls Waldner und Leaphart aus zusammen 24 Wurfchancen lediglich jeweils sechs Pünktchen erzielen, und dies in aussichtsreichen Positionen. Zum Ende des dritten Abschnitts fasste sich immerhin Laken James ein Herz und zog einige Male mit Energie zum Korb. Dass das dritte Viertel, wie schon so oft in dieser Saison, deutlich an die Gegner ging, konnte sie aber auch nicht verhindern. Wieder einmal liefen die Angels im Schlussabschnitt einem Rückstand hinterher. Mit viel Einsatz und Leidenschaft versuchten sich die Rieserinnen noch einmal heranzukämpfen. Meynadier, die erneut eine starke Partie ablieferte verkürzte noch einmal per Dreier zum 50:54, doch näher kamen Brodersen und Co nicht mehr heran. Am Ende trauerte man den vergebenen Chancen der ersten Halbzeit und einem verschlafenen dritten Viertel hinterher, denn trotz aller Bemühungen gelang es nicht mehr auszugleichen. Die bevorstehende Woche, die letzte ohne Mittwochspiel bis März, muss genutzt werden um wieder zur Normalform zurückzufinden und auch um die Serie der Heimsiege wieder aufgreifen zu können. Auf dem Programm stehen nämlich gleich noch zwei Spiele in der Hermann-Keßler-Halle, am 17. Januar gegen Osnabrück und am 20. Januar gegen Wasserburg. (pm)
Spielinfos
Selma Yesilova (4), Mona Berlitz (4), Magaly Meynadier (17), Levke Brodersen (7), Laura Geiselsöder (3), Laken James (5), Respect Leaphart (6), Victoria Waldner (6) und Steffi Sachnovski.