Ein Grund seien gescheiterte Ausschreibungen. Als Beispiel führte Häffner die Baumeister-Sanierung Naturstein an. Erst nachdem die Ausschreibung im dritten Anlauf auf Krone, Saal und Naturstein aufgeteilt wurde, könnten die Aufträge jetzt vergeben werden. Allerdings mit einer Kostensteigerung von knapp 20 Prozent von 709.000 Euro auf 849.000 Euro. Mit zwei Gegenstimmen stimmte der Stadtrat der Vergabe zu.
Zeitplan nicht haltbar
Weitere Gründe seien unvorhergesehene Zusatzarbeiten, wie z. B. völlig zerstörte Hölzer im Bereich einer Traufe, die dann mittels einer Notsicherung gesichert werden musste, um überhaupt weiter arbeiten zu können. Die anschließende Restaurierung musste in Handarbeit erfolgen, was natürlich mehr Zeit in Anspruch nahm. Außerdem konnte aus Sicherheitsgründen eine andere Truppe in dieser Zeit nicht weiter arbeiten. Ein ähnliches Problem habe sich im Keller aufgrund zahlreicher unsachgemäßer Umbauten ergeben. Insgesamt umfasst die gesamte Maßnahme 45 Einzelvergaben, die auf 1.800 Seiten aufgelistet sind. Während man bezüglich Saal, Neubau und Stadtmauer noch im Zeitplan liege, werde man die geplante Fertigstellung zum Juli 2024 nicht einhalten können. Probleme sehe man vor allem in der Fassade und der Traufe. Anvisiert ist nun Ende 2024.
Risiken im Terminplan
Durch weitere Bauablaufstörungen aufgrund verschiedener Störungen erhöhe sich die Gefahr der sich fortsetzenden bzw. multiplizierenden Verzögerungen. Nachdem die Anzahl der beteiligten Firmen stetig ansteige, steige damit auch das Fehler-Risiko. Hinzu kämen eventuelle Personalengpässe. Als Gegenmaßnahmen schlagen die Architekten die sukzessive Verstärkung der örtlichen Bauüberwachung vor, sowie die Reduzierung von Schnittstellen. Deshalb soll die zentrale Rohinstallation in einem Zug durchgeführt werden. Außerdem soll die Bearbeitung der Bauteile Krone, Kronensaal und Neubau voneinander getrennt werden. Zudem warnte Häffner, dass weiterhin keine Reserven für Unvorhergesehenes gebildet worden seien. Die Förderkulisse sei aufgrund der Zeitverschiebung nicht gefährdet, bekräftigte Häffner auf Nachfrage von Seiten des Stadtrates. Bürgermeister Thomas Heydecker bestätigte zudem eine transparente und offenen Kommunikation mit den Fördergebern.
Betreibersuche läuft auf Hochtouren
Nachdem es keine entsprechende Plattform für zu vergebende Hotels und suchende Hoteliers gibt, habe die hauseigene IT-Abteilung der Oettinger Verwaltung kurzerhand selbst eine erstellt, erklärte Heydecker. Unter der Adresse: www.krone-oettingen.de wurde eine eigene Landing Page geschafften, auf der sich nach den Worten von Berater Ingo Wessel auch schon einige Interessenten gemeldet hätten. Interessenten erhoffe man sich auch durch den QR-Code der Bauzaunwerbung und vor allem durch Direktansprache potentieller Betreiber. Viele schrecke jedoch der hohe Anteil an Gastronomie ab, so Wessel. 80 Plätze im Restaurant, 120 im Biergarten und 300 im Saal seien im Vergleich zu 40 Zimmern zu viel. Die Betreibersuche dränge, denn schließlich gehe es auch um die Ausstattung, für die der zukünftige Pächter selbst aufkommen muss, „... und das sind nicht nur die Kaffeemaschine und Besteck!“, so Wessel wörtlich.