Wie Architekt Hans-Heinrich Häffner in der jüngsten Stadtratssitzung erläuterte, verläuft der Bau in mehreren Phasen. Um die Zimmerarbeiten ausführen zu können, wurde ein Notdach über dem vorhandenen Dach errichtet. Allerdings habe sich die Hitze in der letzten Woche darunter derart gestaut und Temperaturen von 47 Grad Celsius erreicht. Ein Weiterarbeiten sei deshalb unmöglich gewesen. Nachdem die Firmen von außerhalb kommen, hätten sie am Mittwoch ihre Arbeit eingestellt. So wurde auch am Donnerstag und Freitag nicht weitergearbeitet.
Nachdem das Angebot für die Maurerarbeiten zurückgezogen wurde, wurde das Gewerk jetzt in drei Leistungspakete, nämlich Naturstein-, Saal- und Betonarbeiten aufgesplittet. Häffner hofft, so auch kleinere Firmen für die einzelnen Gewerke gewinnen zu können. Die Ausschreibung läuft noch bis 1. August 2022.
Stadtmauer soll wieder „alleine“ stehen
Im Rahmen der Sanierung muss die Stadtmauer verfestigt und das Fundament, wie auch im Bereich des Saales, unterfangen werden. Danach kann mit dem Erdaushub begonnen werden. Die veranschlagten 297.000 Euro reichen nach den Worten von Bürgermeister Thomas Heydecker nicht, da es sich um eine sehr komplexe Baugrube handle. Vergeben wurde der Auftrag an die Firma Eireiner aus Wemding für 314.500 Euro. Ein zweites Angebot sei um fast 500.000 Euro teurer gewesen, so Heydecker. Auch der Abbruch des Wohnhauses Schäfflergasse 2, das auf die Mauer gebaut ist, wird von der Firma Eireiner ausgeführt werden. Mit einer Gegenstimme entschied sich der Stadtrat für das Angebot, das fast 10.000 Euro unter den vorgesehenen 40.000 Euro liegt.
Neue Ausschreibungen
Viele Gewerke mussten neu ausgeschrieben werden. Für die Neubau des Funktionsgebäudes habe man sich auf eine Funktional-Ausschreibung geeinigt. Häffner erklärte, dass hier der Bieter selbst Vorschläge einreicht, gleichzeitig aber auch für deren Genehmigung Sorge tragen muss, wie z. B. für den Brandschutz. Mit dem Rohbau soll Ende Oktober begonnen werden. Nach dem Abriss des Wohnhauses Schäfflergasse 2 bleibt eine nicht verbaute Südseite. Deshalb habe man sich statt der geplanten Holzschindel-Verkleidung für andere Materialien wie Stampfbeton, geschlämmte Recyclingziegel und Holzmodule entschieden. Das Erdgeschoss soll in Massiv-, das Obergeschoss in Holzbauweise gebaut werden.
Auf die Frage von Stadtrat Bernhard Raab (SLO), ob nicht auch Holzrahmenbauweise, wie sie von vielen regionalen Firmen angeboten werde, eine Option sei, antwortete Häffner, dass die aus logistischer Sicht nicht optimal wäre. Die Holzmodule würden fertig angeliefert, die Holzrahmen vor Ort angefertigt, und dafür fehle der Platz. Zudem seien Holzmodule billiger
Umgestaltung Saumarkt
Bereits am Montag befasste sich eine Jury mit den Vorschlägen von fünf Planungsbüros bezüglich der Umgestaltung des Saumarktes. Dass nun der Stadtrat, ohne den Vorschlag zu kennen, über eine Auftragsvergabe entscheiden soll, missfiel Stadtrat Klaus Winter (CSU/FW). „Ich kann nicht abstimmen, wenn ich nicht weiß, wie es aussieht.“, so Winter wörtlich. Vorgesehen ist der fließende Übergang vom Hofgarten zum jetzigen Parkplatz.
Raab, der Jury-Mitglied war, bekräftigte, dass der Vorschlag des Planungsbüros Fischer und Heumann aus München, der beste gewesen sei. Robin Bhattacharyya (SPD) meinte, er verlasse sich auf die interfraktionelle Abstimmung. Das Planungsbüro soll nun ihren Gestaltungsvorschlag unter Einhaltung der rechtlichen Vorgaben inklusive Kostenschätzung abgeben.