Bereits zum 8. Mal findet in der Monheimer Altstadt das historische Stadtfest statt. Vom 20. bis 23. Juli 2018 kleidet sich Monheim wieder in ein historisches Gewand. Drei Tage lang können Besucher Speisen aus einer vergangenen Epoche kosten, Handwerk und Kleidung aus dieser Zeit kennenlernen und sich von einem mittelalterlichen Rahmenprogramm in die Vergangenheit versetzen lassen.
Monheim - Zum ersten Mal fand das historische Stadtfest in der Jurastadt im Jahr 1990 statt. Anlass dafür war das 650-jährige Bestehen der Stadt Monheim. Zu Beginn noch alle drei Jahre veranstaltet, entwickelte sich das Historische Fest zu einem Highlight für die ganze Region. Mittlerweile findet das Fest in unregelmäßigen Abständen statt – so auch dieses Jahr – und es gibt wieder ein außergewöhnliches Festprogramm an allen drei Festtagen.
Spielball der Mächtigen – verschenkt, verliehen, verpfändet, verkauft
Warum es in Monheim ein historisches Fest gibt, lässt sich auf die einzigartige Geschichte der Jurastadt zurückführen. Das Städtchen im bayerischen Stammesdreieck war zur damaligen Zeit Knotenpunkt verschiedener Handelsstraßen. So stand das Dorf bei der Gründung im 7. und 8. Jahrhundert unter der Herrschaft des Bajuwaren Edlen Muovo. Ab dem Jahr 780, als das Kloster in Monheim gegründet wurde, unterlag das Dorf der fränkischen Zugehörigkeit. Diese Zugehörigkeit blieb ebenfalls erhalten, als das Dorf Monheim an den Bischof Erchanbald von
Eichstätt im Jahr 893 verschenkt wurde. Erst als das Dorf im 13. und 14. Jahrhundert an die schwäbischen Riesgrafen von Oettingen verliehen wurde, gehörte das Dorf wieder zu Schwaben und wurde zur Stadt erhoben. Im 14. Jahrhundert wurde das Städtchen an die Edlen von Heideck, Seckendorff und Rechberg verpfändet und gehörte somit erneut zu Franken. Im selben Jahrhundert wurde Monheim an die Wittelsbacher für 5500 Goldgulden verkauft und fiel somit wieder unter bayerische Herrschaft. Im 15. Jahrhundert wurde die Jurastadt durch die Markgrafen von Ansbach und die Riesgrafen erobert und war ab sofort unter der gemeinsamen Herrschaft von Franken und Schwaben. In den darauffolgenden Jahren wurde die Stadt aufgeteilt zwischen Ansbach (2/5),
Oettingen (2/5) und Eichstätt (1/5). Im gleichen Jahrhundert wurde Monheim an Ludwig den Reichen von Landshut verkauft und zählte wieder zu Bayern. Dies änderte sich auch nicht, als das Städtchen in die Junge Pfalz Neuburg im Jahr 1505 eingegliedert, durch die Schweden im 30-jährigen Krieg besetzt und durch das Winterquartier der Franzosen in den Jahren 1703 und 1704 belagert wurde. In den Jahren 1806 bis 1808 ging die Stadt im Königreich Bayern auf. Erst als Monheim im Jahr 1919 in den Freistaat Bayern überging, wurde das Städtchen schließlich
schwäbisch und blieb es bis heute.
Gaukler, Handwerker und vieles mehr auf dem historischen Stadtfest 2018
Auch in diesem Jahr erwartet die Besucher wieder ein abwechslungsreiches Programm am Festwochenende vom 20. bis 23. Juli. Insgesamt 13 Lager, 21 Handwerker und Fieranten und 19 Gastronomie-Stände können auf dem historischen Markt besucht werden. Vom Ochsenbraten über Fladen bis hin zu Fleischspießen wird jeder Besucher auf den Genuss des mittelalterlichen Flairs kommen. Besondere Highlights sind vor allem am Samstag ab 14:00 Uhr der Kindernachmittag mit zwölf kostenlosen Spielestationen, am Sonntag ab 13:30 Uhr der große historische Umzug
mit rund 50 Teilnehmergruppen und 30 Pferden und der Viehmarkt am blauen Montag ab 06:00 Uhr.