Bündnis Sahra Wagenknecht

Wie geht es mit der Linken im Donau-Ries weiter?

Manfred Seel und Sarah Wagenknecht verbindet eine tiefe politische Freundschaft. Bild: privat
Mit dem Kreisverband Donau-Ries/Dillingen ist Die Linke in der Region vertreten. Nach der Entscheidung von Sahra Wagenknecht, die Partei zu verlassen und eine neue Partei zu gründen stellt sich nun die Frage. Wie geht es mit den Linken im Landkreis weiter?

Manfred Seel ist Kreisvorsitzender der Partei Die Linke im Landkreis. Während des Landtagswahlkampfs war mit MdL Dietmar Bartsch auch ein hochkarätiges Mitglied der Bundespartei in Donauwörth zu Gast, was Seels Standing in der Partei zeigt. "Mit Sarah Wagenknecht verbindet mich - ebenso wie mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine - eine tiefe politische Freundschaft. Auch mit dem ehemaligen Bundesvorstand Klaus Ernst habe ich eine tiefe Verbundenheit. Er ist einer der engsten Vertrauten von Sarah Wagenknecht. Deshalb überraschte mich ihr Schritt nicht, die Partei zu verlassen", so der Asbach-Bäumenheimer. "Es dürfte auch bekannt sein, dass ich als Mittelständler und bodenständiger Kommunalpolitiker nicht alle übertriebenen Positionen meiner Links-Partei mitgetragen habe. Gerade die jetzige Führungsmannschaft unter Janine Wissler hat sich stark von meinen politischen Gedankengut entfernt, da sie nicht die Ziele, die wir in einem guten Parteiprogramm formuliert und festgelegt haben für die Öffentlichkeit sinnvoll rüberbringt. Sie ist – meiner persönlichen Meinung nach – mit ein entscheidender Punkt und Person, dass es zu diesem Bruch gekommen ist und letztendlich kommt", schätzt Seel die Situation. 

Mitglieder müssen sich entscheiden

Die Situation im Kreisverband schildert Seel so, dass er in den nächsten Wochen alle Mitglieder persönlich anschreiben wird. Hier will er aus seiner Sicht informieren, sensibilisieren und eine Aufforderung mitgeben, sich zu entscheiden, wohin die Reise jedes einzelnen Mitglieds geht. "Was meine Entscheidung betrifft wohin die Reise geht, so bitte ich auch um eine gewisse Nachdenkzeit. Diese Entscheidung werde ich im ersten Quartal 2024 für mich treffen. Klar ist dann auch, sollte ich die Linke verlassen, dass es mit großer Sicherheit keinen Kreisverband der Linken vor Ort mehr geben wird", macht Seel deutlich.

Es ist keine Entscheidung, die ihm leicht fällt. "Nicht nur in den letzten Tagen, sondern in den letzten Monaten war ich im sehr engen persönlichen Kontakt mit Klaus Ernst, aber auch mit Sahra Wagenknecht. Denn Sahra weiß genau, dass es bei einer Parteigründung Menschen bedarf, die strukturell denken, wie dies in einer Firmengruppe wie unserer notwendig ist. Was die Politik betrifft, so dürfte auch bekannt sein, dass neben diesen freundschaftlichen Beziehungen auch eine weitgehend politische Übereinstimmung zwischen Sahra und mir vorhanden ist. Sie ist eine kompetente Wirtschaftspolitikerin, die weiß, dass es ohne sozialen Frieden keine erfolgreiche Wirtschaftspolitik geben kann, die auch weiß, dass die große Volkswirtschaft und Solidargemeinschaft Bundesrepublik Deutschland nicht alle Probleme der Welt auf Kosten der deutschen Steuerzahler lösen kann. Dies hat nichts mit nationalen Denken zu tun, sondern dies hat mit einem Gerechtigkeitsgefühl für eine Solidargemeinschaft Deutschlands zu tun," so Seel abschließend. 

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