Für viele sind Begriffe wie E-Fuels oder auch synthetische Kraftstoffe neu. Sie werden klimaneutral hergestellt, wenn Grüner Strom verwendet wird, um Wasserstoff zu erzeugen. In einem Verfahren wird der Wasserstoff mit CO2 aus der Luft verbunden. Je nach Verfahren können Kerosin, Benzin, Diesel oder sogar Heizöl hergestellt werden. Diesen Markt hat Manfred Seel im Auge, wenn es um die Sicherung seines Unternehmens geht. "Vor Jahrzehnten sind meine Eltern damals vom Kohlehandel auf den Mineralölhandel umgestiegen. Nun steht der nächste Schritt an. Neben Elektromobilität sind eFuels die Zukunft der Mobilität", erklärt Manfred Seel bei einem Informationstag in seinem Unternehmen. Seel weiter: "Mit einer langsam steigenden Beimischung von eFuels zu herkömmlichem Treibstoff können wir damit auch alle alten Fahrzeuge klimafreundlicher machen, nicht nur die neu zugelassen."
Wie groß das Interesse an dem Thema ist, zeigte sich an den Teilnehmer*innen. Neben Landrat Stefan Rößle waren aus dem Kreistag auch Ursula Kneißl-Eder, Peter Moll und Dr. Andreas Becker anwesend. Außerdem waren mit Albert Riedelsheimer (Bezirkstag) und Wolfgang Fackler (Landtag) weitere Politiker anwesend. Aus Berlin hatte Seel den Vorsitzendes des Ausschusses "Energie und Wirtschaft", Klaus Ernst eingeladen. Mit Johann Natzer und Florian Kochs von der Sparkasse waren auch Vertreter der Hausbank anwesend. Sie allen lauschten dem Vortrag von Dirk Arne Kuhrt, dem Geschäftsführer des Bundesverbands der mittelständischen Mineralölunternehmer.
Klimaneutral und Chance für globales Wachstum
Kuhrt machte deutlich, dass eFuels klimaneutral hergestellt werden können, wenn ausreichend grüner Strom vorhanden sei: "Das ist beispielsweise in Ländern wie Marokko möglich. Oder in Argentinien, wo bereits ein Pilotprojekt zwischen Porsche und Siemens läuft. Der Strom wird zur Herstellung von eFuels genutzt und dann mit Tankschiffen nach Europa und Deutschland gebracht. Die Infrastruktur ist bereits vorhanden." Außerdem machte er deutlich, dass durch die Herstellung von eFuels in Entwicklungs- und Schwellenländern auch dort die Lebensbedingungen verbessert werden können. "Der Preis für eFuels wird mittelfristig bei 1,00 Euro je Liter liegen. Und damit deutlich unter aktuellen Preisen für Treibstoff", sagte Kuhrt.
Eine neue Tankstelle für Donauwörth
Manfred Seel will frühzeitig auf diesen Trend aufspringen und diese Technik anbieten, wenn auch vorerst in einer Beimischung von maximal 10 Prozent. "Wiir sehen hier ein großes Potenzial, dass wir damit den Verkehr CO2-Neutral machen können und so den Klimawandel aufhalten. Dafür planen wir aktuell in Donauwörth eine neue Tankstelle, an der wir mittelfristig auch 100 Prozent eFuels anbieten können", kündigt Manfred Seel an. Hierzu befände er sich aktuell in Gesprächen mit der Stadt Donauwörth und deren Oberbürgermeister Jürgen Sorré, der ebenfalls bei der Veranstaltung anwesend war.