Wie kam es dazu, dass ihr nach Thailand ausgewandert seid?
Holger: Bevor die Idee reifte, in einem anderen Land das Glück zu versuchen, absolvierte ich eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in Nördlingen. Nach der Bundeswehrzeit und einer schulischen Weiterbildung beschloss ich, mit einem Freund für sechs Monate Australien und Südost-Asien mit dem Rucksack zu erkunden. Wieder zuhause stand für mich fest, dass im Ausland wohl meine Zukunft liegen würde und es ging nur noch um das „wie“.
Helga: Nach dem Abitur ging es für ein halbes Jahr nach Australien. Danach war für mich klar, dass ich auch weiterhin im Ausland arbeiten möchte und absolvierte eine Fachschule für Touristik in München. Daraufhin folgten Einsätze als Reiseleitung für Tui/Meier’s und LTU in Frankreich, Ägypten, Teneriffa, Tunesien, Malediven, La Gomera etc. Holger und Helga: Wir hatten in der Zeit im Ausland andere Lebensweisen kennengelernt und kamen zu der Überzeugung, dass es vielleicht bessere Plätze gibt, sich als Selbstständiger kreativ zu entfalten. Thailand war nie unser primäres Ziel, vielmehr die Karibik, doch durch Absagen, Rückschläge und andere Türen, die sich dadurch wiederum öffneten, standen wir plötzlich in Phuket und waren Besitzer einer kleinen Tauchbasis.
Wollt ihr uns kurz etwas über eure Tauchschule und die Resorts erzählen?
Holger und Helga: Unser Ziel war es, immer die Besten zu sein in dem was wir tun und so arbeiteten wir emsig an unserem Kundenservice und der Qualität unserer Tauch-Tagestouren. Als dies dann sichergestellt und ein wenig Geld verdient war, kam ein Tauchsafarischiff dazu, also ein Boot, auf dem man auch übernachten kann, und anschließend eine kleine Bungalowanlage. Na, und dann noch ein Safariboot und noch eine Bungalowanlage und so ging es mit der kontrollierten Expansion weiter bis heute.
Wie sieht denn so euer Alltag aus?
Holger: Anders als sich viele wohl vorstellen, ist mein Arbeitsplatz leider nicht das Meer mit seiner wunderschönen Unterwasserwelt, sondern überwiegend der Schreibtisch. Das Führen einer Firma in Asien und insbesondere in Thailand erfordert neben Erfahrung auch fundierte Kenntnisse der Kultur. Man ist geduldeter Ausländer und muss sich den örtlichen Gegebenheiten genau anpassen und trotzdem versuchen, den Erwartungen der Gäste an eine deutsch geführte Tauchbasis entsprechen. Ein Spagat, der einen immer wieder aufs Neue vor Herausforderungen stellt.
Kommt ihr oft nach Deutschland zurück? Oder wo macht ihr denn am
liebsten Urlaub, wenn ihr mal „aus Thailand raus“ wollt?
Holger: Mein Lieblings-Urlaubsort liegt inmitten von Donau-Ries, in Oettingen. Hier haben wir viele Freunde und Verwandte und genießen jedes Jahr aufs Neue die schönen warmen Monate. Sobald der erste Nebel kommt und die Tage kürzer werden, sind wir jedoch auch wieder froh, in das warme Thailand zu dürfen.
Helga: Nicht raus aus Thailand, sondern eher runter von der Insel! Und da bieten sich unzählige Möglichkeiten, aber ein Trip nach Bangkok oder Singapur ist immer eine willkommene Abwechslung. Auch Australien ist nicht so weit weg und eines meiner Lieblingsreiseziele. Unser Sommer in Deutschland ist allerdings ein Muss!
Was vermisst ihr an Deutschland am meisten?
Holger: Da wir jedes Jahr im Sommer im Ries sind, vermissen wir nichts wirklich, außer die liebgewonnenen Menschen, die man natürlich viel lieber öfters um sich hätte. Na ja, und auch der sensationelle Schweinebraten meiner Schwiegermutter. Und wenn es hier dann so richtig heiß wird, sehnt man sich schon mal nach einem schönen Winterspaziergang über unser herrliches Rossfeld.
Helga: Die langen Sommerabende, denn hier in Äquatornähe wird es ganzjährig schon gegen 18 Uhr dunkel. Auch die tolle frische Luft, wir haben hier eine hohe Luftfeuchtigkeit, und hin und wieder etwas gemäßigtere Temperaturen. Natürlich die Familie und unsere lieben Freunde.