Nähen liegt wieder voll im Trend. Immer mehr Frauen greifen zu Nadel und Faden und nähen aus verschiedensten Gründen ihre Kleidung selbst. Laut einer Studie stricken, häkeln oder nähen fast drei Millionen Menschen in Deutschland mehrmals in der Woche, rund 6,7 Millionen mehrmals im Monat – und es werden immer mehr. Begeistert von der Nähkunst ist auch Lena Geisler aus Donauwörth. Die 32-Jährige hat bereits in ihrer Kindheit und Jugend ihre Affinität zur Näherei entdeckt und war sofort von der Arbeit mit Nadel und Faden fasziniert. „Ich habe bereits im Handarbeitsunterricht in der Schule meine Leidenschaft für das Nähen entdeckt“, erzählt die Donauwörtherin. Richtig angefangen mit der Näherei hat Lena Geisler dann aber erst, als sie mit ihrem ersten Kind schwanger war. „Ich habe eine neue Herausforderung gesucht und mit kleinen Dingen für mein Baby begonnen“, so Geisler. Bereits kurze Zeit später wagte sie sich dann an immer aufwendigere Näharbeiten. „Ich habe eine große Leidenschaft für die 50er Jahre. Da die Kleider in diesem Stil immer sehr teuer sind, habe ich irgendwann begonnen, diese selbst zu nähen“, erzählt Lena Geisler.
Um die Kleider im Rockabilly Stil möglichst originalgetreu zu schneidern, verwendete die 32-Jährige original Schnittmuster aus den 50er Jahren. Rund drei bis sechs Stunden näht Lena Geisler an einem Kleid: „Es ist unterschiedlich, wie lange ich an einem Kleid nähe. Es kommt immer darauf an, wie aufwendig der Schnitt ist.“ Die Stoffe und Schnittmuster für ihre Näharbeiten bezieht die Donauwörtherin meist aus dem Internet, denn dort lassen sich nahezu unendlich viele Inspirationen finden, um ein neues Stück zu schneidern. Zudem näht die Donauwörtherin auch viele Kleidungsstücke für ihre Familie. „Gekaufte Kleidung hat oft nicht gepasst“, erzählt sie und erklärt, dass es mittlerweile viele detaillierte Anleitungen im Internet gebe, die das Nähen erleichtern. „Meine Kinder wünschen sich sogar, dass ich ihnen Sachen nähe“, lacht die 32-Jährige. Daher näht sie mittlerweile nicht nur Kleider und Oberteile, sondern auch Bikinis, Hosen und sogar Unterwäsche mit Spitze verziert.
Hobby, Leidenschaft und Ausgleich
Vor rund sechs Jahren hat Lena Geisler angefangen ihre selbstgeschneiderten Einzelstücke in den sozialen Medien zu präsentieren. „Die Idee kam von meiner Familie“, schmunzelt sie. Mittlerweile postet die Donauwörtherin regelmäßig auf ihrem Instagram-Kanal „schnaehwittchensews“ ihre handgemachten Stücke, darunter aufwendig genähte Rockabilly Kleider sowie mit Liebe zum Detail hergestellte Kleidung für Babys und Kinder. „Nicht nur meine selbstgenähten Stücke haben sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt, sondern auch die Art und Weise wie ich sie auf Fotos präsentiere“, so Lena Geisler.
Nähgruppe im Mehrgenerationenhaus
Bereits seit sechs Jahren bietet Lena Geisler eine offene Nähgruppe im Mehrgenerationenhaus in der Donauwörther Parkstadt an. Kommen kann jeder, der Lust hat in Gesellschaft zu nähen. Voraussetzungen für die Nähgruppe gibt es keine. Wer weder eine Nähmaschine noch Stoffe besitzt, bekommt vor Ort eine Nähmaschine gestellt. „Wir haben ebenfalls verschiedene Schnittmuster und einen kleinen Teil an Stoffen, der genutzt werden kann“, erzählt die 32-Jährige und führt weiter an: „Wir bieten unsere Hilfe bei verschiedensten Projekten an. Das Angebot richtet sich auch an Kinder und Jugendliche“. Das Treffen findet jeden zweiten Dienstag im Monat am Nachmittag statt. „Es kommen ganz unterschiedliche Personen zu den Treffen unserer Nähgruppe, ob Alt oder Jung, alle sind herzlich willkommen“.